So klappt die Digitalisierung im Zollwesen

Wie lassen sich die steigenden digitalen Anforderungen im Zollwesen erfüllen? PwC Schweiz und Microsoft wollen gemeinsam Antworten liefern.

Zollbehörden stehen vor einem Paradigmenwechsel. Statt selektiver Kontrollen an der Grenze basierend auf Risikobewertungen, werden nun vermehrt die Informationssysteme von Unternehmen vor und nach der Einfuhr überprüft. Unternehmen müssen kontinuierlich nachweisen, warum ihre Produkte keine Grenzkontrolle benötigen. Eine gemeinsame Untersuchung von PwC Schweiz und Microsoft beleuchtet diesen Wechsel und identifiziert drei Schlüsselfaktoren, die die Digitalisierung im Zollwesen vorantreiben.

Welthandel treibt Zolldigitalisierung

Rund um die Welt haben Zollbehörden in die Digitalisierung ihrer Prozesse investiert, da das Volumen des internationalen Handels kontinuierlich wächst. Beispielsweise haben sich die weltweiten Umsätze im elektronischen Einzelhandel (E-Commerce) zwischen 2014 und 2021 fast vervierfacht und werden bis 2026 voraussichtlich um weitere 56 Prozent wachsen, so die Autoren der Studie.

Gleichzeitig hat sich der internationale Handel sowohl digitaler als auch «paketierter» entwickelt. Zudem haben sich die internationalen Handelsregulierungen weiterentwickelt und sind heute komplexer und stärker miteinander verbunden.

Rolle digitaler Technologien

Um mit der digitalen Transformation im Zollwesen Schritt zu halten, müssten Unternehmen ihre digitalen Fähigkeiten im Zoll- und Lieferkettenbereich verbessern und Technologielösungen ein-führen, so die Studie weiter. Denn bereits jetzt würden Zollbehörden weltweit vermehrt auf digitale Technologien setzen, dazu Datenquellen integrieren und von einem transaktionsgestützten auf einem systembasierten Ansatz wechseln.

Laut Studie zeigen die neusten verfügbaren Daten, dass automatisierte Zollsysteme von 134 Zollbehörden auf der ganzen Welt teilweise oder vollständig eingeführt wurden. Dies ermögliche eine effizientere Zusammenarbeit und soll den Verwaltungsaufwand für Unternehmen „massgeblich“ reduzieren.

Die digitale Transformation der Zollbehörden böte Unternehmen Transparenz, Effizienz und Mehrwert, berge jedoch auch Datenschutzbedenken und erfordere eine Integration in Geschäftsprozesse, heben die Autoren der Studie weiterhin hervor. Um diese Vorteile zu nutzen, sollten die Betriebe auf qualifizierte Mitarbeitende setzen, eine reibungslose Datenintegration sicherstellen und datengesteuerte Technologien implementieren.