Deloitte rechnet Spatial Computing zu den Toptrends

Das Beratungsunternehmen hat die zentralen Tech-Themen im Unternehmenskontext analysiert. Auch KI und Sicherheit rangieren weit vorn.
Neben den vielfältigen Auswirkungen von Artificial Intelligence (AI) gewinnt somit auch Spatial Computing an Bedeutung. Zudem würden Sicherheitsbedenken im Zusammenhang mit dem technologischen Fortschritt ein zunehmend relevantes Thema darstellen. Hier einige Auszüge aus dem aktuellen Bericht des Beratungsunternehmens.
Spatial Computing tritt in den Vordergrund
Technologien, die Interaktionen zwischen Mensch und Maschine ermöglichen, gewinnen für Unternehmen zunehmend an Bedeutung. Anwendungen wie Virtual Reality oder digitale Simulationen verändern die Art und Weise, wie Menschen Daten wahrnehmen und nutzen, indem sie diese intuitiver, realistischer und weniger abstrakt machen.
„Schon heute können Unternehmen mit Spatial Computing erfolgreich simulieren, wie sich unterschiedliche Bedingungen auf ihre Betriebsabläufe auswirken. In den kommenden Jahren könnten Fortschritte bei AI dazu führen, dass diese Informationen noch verständlicher, praktischer und der realen Welt ähnlicher werden“, erklärt Bernhard Göbl, Partner bei Deloitte Österreich.
KI-Ausbau
Die KI-Technologie mit ihren Large Language Models wie ChatGPT oder Copilot hat sich im Unternehmenskontext bereits bewährt. Um zielgenauer arbeiten zu können, gewinnen zudem auch kleinere, speziellere Sprachmodelle und Open-Source-Optionen an Bedeutung. Außerdem sind AI-Agenten am Vormarsch. Sie können nicht nur Fragen beantworten, sondern auch Aufgaben im Sinne einer virtuellen Belegschaft erledigen.
„In den kommenden Jahren sollten Unternehmen für verschiedenste Aufgaben passende und im Hintergrund agierende Modelle finden können. Damit wird Künstliche Intelligenz zu einer Selbstverständlichkeit des täglichen Lebens wie zum Beispiel Strom“, so Andreas Auer, Senior Manager und Transformationsexperte bei Deloitte Österreich.
Hardware-Renaissance
Nachdem der Fokus jahrelang auf Software lag, rücken nun Überlegungen zu Verfügbarkeit und Rechenressourcen von Hardware wieder in den Vordergrund. So stellt der Energiebedarf für AI einerseits eine Herausforderung in Hinblick auf Nachhaltigkeit dar, andererseits verbessern Fortschritte bei Energiequellen und Effizienz die Zugänglichkeit von KI-Hardware.
Zusätzlich unterstützen PCs mit integrierten KI-Chips Anwendungsfälle, indem sie Offline-KI-Modelle ermöglichen, Cloud-Computing-Kosten reduzieren und die Datensicherheit erhöhen. „In Zukunft könnten Geräte mit eingebetteter AI das ‚Internet of Things‘ und die Robotik revolutionieren. So können Branchen wie das Gesundheitswesen durch intelligentere und autonomere Geräte transformiert werden“, erklärt Bernhard Göbl.
Rolle der IT ist im Wandel
Während sich die IT in den vergangenen Jahren auf Prozessoptimierung und „Everything-as-a-Service“-Angebote konzentriert hat, bringt AI nun eine neue Denkweise mit sich. „Einerseits ist es die Aufgabe der IT, die KI-Nutzung im Unternehmen zu ermöglichen, andererseits hat KI das Potenzial, die IT dauerhaft zu transformieren – sei es durch automatisierte Code-Erstellung, effiziente Softwaretests oder die Erweiterung technischer Kompetenzen. Für Unternehmen ist das nun die Gelegenheit, ihre IT-Strategie neu auszurichten“, merkt Andreas Auer an.
Mit der zunehmenden Verbreitung sogenannter Citizen-Developer und digitaler Agenten, die mithilfe einfacher Tools eigenständig Anwendungen erstellen können, wandelt sich die Rolle der IT von der Entwicklungs- und Wartungsfunktion hin zur Steuerung und Förderung von Innovationen.
Technologische Bedrohungen
Neben den zahlreichen Chancen birgt der technologische Fortschritt auch Risiken in sich. Die aufkommenden Quantencomputer werden künftig erhebliche Auswirkungen auf die Cybersicherheit haben, da sie bestehende Verschlüsselungsmethoden und digitale Signaturen aufbrechen können. „Eine Anpassung der Verschlüsselungspraktiken ist zwar unkompliziert, jedoch ein langwieriger Prozess. Organisationen sollten daher bereits jetzt handeln, um potenziellen Bedrohungen voraus zu sein“, führt Andreas Auer abschließend aus.