Allianz sieht IT-Angriffe als größtes Geschäftsrisiko

Study: One third of German employees put the company's IT security at risk

Auch in diesem Jahr weist das Risikobarometer des Versicherungskonzerns Cyber-Gefahren als Top-Risiko der Unternehmen weltweit aus.

Auf Platz 2 und 3 finden sich Betriebsunterbrechungen sowie die Gefahr von Naturkatastrophen. Währenddessen führen die Auswirkungen des Superwahljahres, nämlich steigende geopolitische Spannungen sowie das Potenzial für Handelskriege, dazu, dass Änderungen in der Gesetzgebung und Regulierung auf Platz 4 liegen.

Der größte Aufsteiger im diesjährigen Allianz Risk Barometer ist der Klimawandel, der von Platz 7 auf Platz 5 rückt und damit ein Rekordhoch in den letzten 14 Jahren der Umfrage erreicht. Für die aktuelle Ausgabe wurden mehr als 3.700 Risikoexpert:innen aus über 100 Ländern nach ihren Top-Unternehmensrisiken befragt.

Die Lage in Österreich

Österreichische Studienteilnehmer:innen identifizieren für 2025 Betriebsunterbrechungen als Top-Risiko für heimische Unternehmen (2024: Platz 3). Den größten Sprung nach vorne machen aber Naturkatastrophen, die im Vorjahr noch auf Platz 6 lagen und nun Platz 2 erreichen. Der eng damit verbundene Klimawandel hingegen landet auf Platz 8 der größten Risiken und verliert sogar 3 Plätze im Vergleich zum Vorjahr. Cyber-Angriffe erreichen im Gegensatz zur globalen Stimmungslage in Österreich nur Platz 3 (2024: Platz 1).

Cyber-Vorfälle (38 Prozent) gelten im vierten Jahr in Folge als das weltweit größte Risiko – und das mit einem höheren Vorsprung als je zuvor (7 Prozent-Punkte). In 20 Ländern, darunter Argentinien, Frankreich, Deutschland, Indien, Südafrika und Großbritannien, sind sie die größte Gefahr. Mehr als 60 Prozent der Befragten geben an, dass Datenpannen das größte Risiko für Unternehmen darstellen, gefolgt von Angriffen auf kritische Infrastrukturen und physische Vermögenswerte mit 57 Prozent.

„Viele Unternehmen benennen Cyber als größtes Risiko, das durch die rasante Entwicklung der Künstlichen Intelligenz sogar noch verschärft wird. Angesichts der zunehmenden Technologieabhängigkeit wird es wahrscheinlich auch in Zukunft ein Hauptrisiko für Unternehmen bleiben. Der CrowdStrike-Vorfall im Sommer 2024 hat uns vor Augen geführt, wie abhängig wir alle von sicheren IT-Systemen sind“, sagt Rishi Baviskar, Global Head of Cyber Risk Consulting bei Allianz Commercial.

Betriebsunterbrechungen

Betriebsunterbrechungen (BU) rangieren seit zehn Jahren in jedem Allianz Risk Barometer entweder auf Platz 1 oder 2 und behalten auch 2025 mit 31 Prozent ihre Position auf Platz 2. BU sind in der Regel eine Folge von Ereignissen wie Naturkatastrophen, Cyberangriffen oder -ausfällen, Insolvenzen oder politischen Risiken wie Konflikten oder Unruhen, die alle die Fähigkeit eines Unternehmens, normal zu arbeiten, beeinträchtigen können.

Mehrere Beispiele aus dem Jahr 2024 zeigen, warum Unternehmen Betriebsunterbrechungen immer noch als große Bedrohung für ihr Geschäftsmodell ansehen: Houthi-Angriffe im Roten Meer führten zu Unterbrechungen der Lieferkette aufgrund der Umleitung von Containerschiffen, während der Einsturz der Francis Scott Key Bridge in Baltimore auch direkte Auswirkungen auf globale und lokale Lieferketten hatte.

Laut einer Analyse von Circular Republic in Zusammenarbeit mit der Allianz und anderen Unternehmen kommt es etwa alle 1,4 Jahre zu Unterbrechungen der Lieferkette mit globalen Auswirkungen, Tendenz steigend. Diese Unterbrechungen verursachen erhebliche wirtschaftliche Schäden, die bis zu 5 Prozent bis 10 Prozent der Produktkosten ausmachen, und zusätzliche Ausfallzeiten.

„Das Streben nach technologischem Fortschritt und Effizienz wirkt sich auf die Widerstandsfähigkeit von Lieferketten aus. Automatisierung und Digitalisierung haben Prozesse erheblich beschleunigt. Bei effektiver Umsetzung erhöhen diese Technologien die Widerstandsfähigkeit, indem sie bessere Datenanalysen, Vorhersagen und agilere Reaktionsmöglichkeiten bieten. Aus diesem Grund wird der Aufbau und die Investition in Resilienz für jedes Unternehmen wichtiger“, sagt Michael Bruch, Global Head of Risk Advisory Services bei Allianz Commercial.