Apple-Mitarbeiter unglücklich über Rückkehr ins Büro

Frustrierte Apple-Mitarbeiter wehren sich gegen den Aufruf von CEO Tim Cook, ins Büro zurückzukehren. Manche drohen sogar mit Kündigung.

Apple-CEO Tim Cook sieht sich nun erneut dem Druck seiner Mitarbeiter ausgesetzt. Die New York Post berichtet, dass der Apple-Chef alle Mitarbeiter angewiesen hat, ab dem 11. April mindestens einen Tag pro Woche ins Büro zu kommen. Anschließend soll diese Regelung ab dem 2. Mai auf zwei Tage pro Woche und ab dem 23. Mai auf drei Tage pro Woche ausgeweitet werden.

Mit dieser Unternehmens-Politik verfolgt Apple einen konservativeren Ansatz als die meisten der anderen Tech-Giganten im Silicon Valley. Meta, Google, Twitter oder Amazon erlauben es einigen Mitarbeitern, unbefristet und in Vollzeit aus der Ferne zu arbeiten, sofern vom lokalen Management genehmigt.

In der Belegschaft brodelt es 

“Ich gebe keinen Pfifferling darauf, jemals wieder hierher zurückzukehren”, wird ein Apple-Mitarbeiter von der New York Post auf dem firmeneigenen Message Board Blind zitiert. “Ich werde hineingehen, um Hallo zu sagen und alle zu treffen, da ich das seit meinem Start nicht mehr getan habe, und dann meine Kündigung einreichen, sobald ich nach Hause komme”, schrieb ein anderer Mitarbeiter. “Ich weiß jetzt schon, dass ich das Pendeln und das 8-stündige Herumsitzen nicht ertragen kann.”

Apple riet bereits vor der Coronavirus-Pandemie von der Fernarbeit ab. Im Juni 2021 schrieb Tim Cook eine Mitteilung, in dem er die Mitarbeiter bat, montags, dienstags und donnerstags ins Büro zu kommen und nur mittwochs und freitags falls nötig aus der Ferne zu arbeiten. Schon damals führte die Ankündigung zu internem Widerstand und einem internen Schreiben von Apple-Mitarbeitern, in dem sie mehr Flexibilität forderten. Dort hieß es außerdem, dass die Rückkehrpolitik von Apple “bereits einige unserer Kollegen zur Kündigung gezwungen” habe. Jetzt, knapp ein Jahr später, sieht sich Apple mit ähnlichem Widerstand der Mitarbeiter gegen seine Rückkehrpolitik konfrontiert.

Bonizahlungen sorgten für Ärger

Doch nicht nur die Aufforderung zur Rückkehr aus der Fernarbeit sorgte für Ärger unter der Belegschaft. Im Dezember letzten Jahres wurde bekannt, dass Apple ausgewählten Ingenieuren hohe Boni zahlte, um sie an das Unternehmen zu binden und ihre Abwanderung zu Meta Platforms (Facebook) und anderen Konkurrenten zu verhindern.

Berichten zufolge zahlte Apple an eine ausgewählte Anzahl von Ingenieuren zwischen 50.000 und 180.000 Dollar an Aktienprämien. Die Auszahlungen waren nicht Teil der normalen Vergütungspakete von Apple, die ein Grundgehalt, Aktieneinheiten und einen Bargeldbonus umfassen.

Viele Apple-Mitarbeiter, die leer ausgingen, sind nicht sehr glücklich über diese Vorgehensweise. Einige Ingenieure halten das Auswahlverfahren für die Boni für willkürlich.