Blechschaden aus dem Computer
Forscher der IMC FH Krems entwickelt Machine-Learning-Lösung, die Autounfälle simuliert. Im Zentrum der Aufmerksamkeit stehen Crashs mit autonomen Fahrzeugen.
Die Entwicklung realistischer Crash-Szenarien und Simulationen zukünftiger Verkehrssituationen, an denen autonome Fahrzeuge beteiligt sind, steht im Mittelpunkt eines aktuellen Projekts der IMC Fachhochschule Krems (IMC Krems).
Das Projekt ist Teil des von der EU finanzierten internationalen Forschungsprojekts Flexcrash. Dieses zielt darauf ab, Sicherheitsmechanismen für autonome Fahrzeuge zu entwickeln, mit denen sich die Schwere der Unfallfolgen verringern lässt.
„Im ersten Schritt des Projekts werden Verkehrsszenarien aus öffentlich zugänglichen Datenbanken in spezielle Simulationen eingespeist. Anschließend werden in einem Optimierungsprozess basierend auf modernsten Suchalgorithmen neue Verkehrsszenarien mit steigender Gefährlichkeit und Schwere erstellt“, erklärt Projektleiter Prof. Alessio Gambi vom Department of Science and Technology am IMC Krems.
Nach Ansicht der Forscher könnten autonome Autos die Zahl der Verkehrsunfälle erheblich reduzieren. Derzeit sind sie jedoch noch in Unfälle verwickelt, von denen einige tödlich enden. Daher müsse die Sicherheit solcher Fahrzeuge verbessert werden. Eine Optimierung sei jedoch nach wie vor schwierig, da die Simulation von Unfallszenarien in gemischten Verkehrssituationen (das heißt mit Fahrzeugen unterschiedlicher Autonomiestufen) durch einen Mangel an relevanten Daten erschwert werde. Ein Projekt an der IMC Krems will dies ändern, indem es die Leistungsfähigkeit speziell entwickelter maschineller Lernalgorithmen nutzt, die Daten aus bestehenden Unfalldatenbanken extrahieren und analysieren.
In dieser Phase ist das Projekt von Dr. Gambi in ein größeres EU-Projekt namens Flexcrash eingebunden. Der Teil am IMC Krems ist dabei das Basisarbeitspaket von Flexcrash. Die Ergebnisse der fortgeschrittenen Simulation sollen Daten zur Verbesserung des Designs zukünftiger autonomer Autos liefern. Das endgültige Ziel ist die Nutzung der hybriden Fertigungstechnologie für das Aufbringen von Oberflächenmustern auf vorgeformte Teile mittels additiver Fertigung. Dies soll wesentlich dazu beitragen, unfallbedingte Todesfälle, Verletzungen, Umweltverschmutzung und Herstellungskosten zu reduzieren.