Das Geheimnis der tragbaren Ultraschall-Pflaster
Mit 27 Partnern aus sieben Ländern ist das europäische Forschungsprojekt „Listen2Future“ an den Start gegangen. Ziel ist die Entwicklung neuartiger Sensoren für den Einsatz in Industrie und Medizintechnik.
Der Forschungsverbund arbeitet unter der Leitung von Infineon Austria. In einer Presseerklärung zum Auftakt der Arbeiten betont der Halbleiterhersteller aus Villach, dass medizinische Versorgung, gesundes Altern, Energiesicherheit und Produktqualität grundlegende Themen unserer Gesellschaft seien. Als Sinnesorgane der Technik würden kleinste Sensoren wie etwa Mikrofone und Ultraschallsensoren dabei eine wichtige Rolle spielen. Die Forschungen von „Listen2Future“ sollen die Leistung bestehender Systeme deutlich verbessern und zudem auch völlig neuartige Lösungen hervorbringen.
Das erklärte Ziel des Forschungsprojekts liegt darin, kleinste mikro-elektro-mechanische Sensoren, kurz „MEMS-Sensoren“, zu wettbewerbsfähigen Kosten in die Serienproduktion zu bringen und sie für eine Vielzahl von Anwendungen in der Industrie und dem Gesundheitswesen bereitzustellen. Die Forschungen sollen höhere Bildauflösungen bei Ultraschallsonden, robuste Mini-Hörhilfen mit erstklassiger Klangqualität und geringem Energieverbrauch hervorbringen. Im Fokus stehen auch tragbare Ultraschall-Pflaster etwa zur Früherkennung von Herzkrankheiten und Ultraschallgeräte für schnelle Infektionskontrollen bei Säuglingen. In der Industrie soll eine kontinuierliche Qualitätskontrolle von Materialien sowie die intelligente Überwachung der Energieinfrastruktur umgesetzt werden.
Anwendungsbeispiel: Tragbares Pflaster zur Herzkontrolle
Das Forschungsprojekt soll auch die Entwicklung von tragbaren Ultraschall-Pflastern voranbringen. Diese sollen kontinuierliche nicht-invasive Herzkontrollen ermöglichen. So etwa, um die Herzleistung, Insuffizienzen und das Pumpvolumen zu messen. In Zukunft könnten die Patienten mit dem auf der Brust befestigten Pflaster schmerzfrei von zu Hause aus ihre Herzleistung überwachen lassen. Auf diese Weise würde der behandelnde Arzt mehr Informationen für eine bessere medizinische Behandlung erhalten. Zudem sänke die Zahl der Krankenhausaufenthalte.