Digitaler Briefverkehr für alle Postkunden

Bundesrat schlägt vor: Die Post soll Briefe mit postalischen Anschriften künftig auch digital annehmen und zustellen.

Mit seinem Vorschlag einer angepassten Postverordnung modernisiert der Bundesrat den Auftrag der Post und reagiert damit auf die veränderten Kundenbedürfnisse. Für die Post ist dies ein weiterer wichtiger Schritt in die Zukunft. Nur wenn sie sich den gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Entwicklungen anpassen kann, bleibt ein flächendeckender Service public ohne Steuergelder möglich, so das Unternehmen in einer Pressemitteilung.

Die Post stellt seit über 175 Jahren den vertrauenswürdigen Transport von Informationen und Waren sicher. Diesen Grundversorgungsauftrag im Auftrag des Bundes erfüllt sie eigenfinanziert und ohne Steuergelder. Zugleich entwickelt sie die Angebote innerhalb der gesetzlichen Vorgaben weiter.

Aufgrund der fortschreitenden Digitalisierung soll der Grundversorgungsauftrag nun angepasst werden und ein hybrides Zustellsystem umfassen. Die Post begrüsst diese Weiterentwicklung: «Die Post modernisiert ihre Dienste und Produkte fortlaufend, um den Kundinnen und Kunden den Alltag zu erleichtern. Es ist wichtig, dass auch der Service public dieser Entwicklung Rechnung tragen kann. Die Weichenstellung des Bundesrates, den hybriden Brief im Auftrag zu verankern, ist ein wichtiger Schritt zu einer modernen postalischen Grundversorgung, die den heutigen Bedürfnissen der Kundinnen und Kunden entspricht», betont Post-CEO ad interim Alex Glanzmann.

Der hybride Brief wird Alltag

Die Post steht für einen sicheren und zuverlässigen Transport von A nach B. Genau diesen Transport übernimmt sie auch in der digitalen Welt. In den letzten Jahren hat sie sich auch auf die sichere und verlässliche Übermittlung von digitalen Informationen spezialisiert. Sie überträgt das Briefgeheimnis in die digitale Welt.

Diese Kompetenz soll die Post gemäss Vorschlag im Rahmen der Vernehmlassung einsetzen, um Briefe auch in der digitalen Welt vom Versand über die Zustellung bis zum Empfang zu schützen. «Wenn eine Kundin zukünftig einen Brief per Post verschickt, hat sie die Möglichkeit, diesen digital aufzugeben. In diesem Falle kann der Empfänger dann wählen, ob er die Sendung physisch oder digital erhalten möchte. Damit ist die Wahlfreiheit den Kundinnen und Kunden überlassen. Wir sind überzeugt, dass der hybride Brief der richtige Weg ist für die Schweiz und für die Modernisierung des postalischen Grundversorgungsauftrages», erklärt Nicole Burth, Mitglied der Konzernleitung und Leiterin des Bereichs Digital Services.

Rechtssicherheit

Mit der angepassten Postverordnung gäbe es einen hybriden Brief. Dieser bietet verschiedene Vorteile: Dank einem geregelten Siegel weiss der Empfänger, dass das Schreiben echt und unverändert ist. Der qualifizierte Zeitstempel belegt den Annahmezeitpunkt. Damit ist die Rechtssicherheit erhöht.

Zudem bietet der hybride Brief eine erweiterte Abrufbestätigung. Dem Absender bringt die Neuerung auch Vereinfachungen. Wer einen Brief an eine postalische Anschrift verschicken möchte, kann diesen digital erfassen. Je nach Wahl des Empfängers stellt die Post den Brief dann in den physischen oder in den digitalen Briefkasten zu. Für Geschäftskunden soll das hybride System einen weiteren Nutzen bringen. Sie sollen die Möglichkeit erhalten, Briefe digital direkt aus einer bestehenden Geschäftssoftware zu verschicken und zu empfangen.