Digitaler Zwilling für besseren Hochwasserschutz

Rheinland-Pfalz setzt bei intelligenter Starkregen- und Hochwasservorsorge auf Zusammenarbeit mit Wiener COMET-Zentrum VRVis.

Strategien zur Klimawandelanpassung sind ein essenzieller Schritt. Es geht um die Vorsorge bei Extremwetterereignissen, um mit Risikokommunikation für Hochwasser oder Starkregen zu sensibilisieren und um notwendige Schutzmaßnahmen zu planen.

Das Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität (MKUEM) des deutschen Bundeslandes Rheinland-Pfalz setzt im Rahmen seiner Digitalisierungsstrategie auf die hydrodynamische Modellierungssoftware Visdom des VRVis Zentrum für Virtual Reality und Visualisierung. Mit Hilfe von Visdom wird ein bundeslandweites Starkregen- und Hochwassermodell entwickelt, welches auf einem digitalen Hydro-Zwilling basiert. Dieser wird laufend angepasst, optimiert und kann von unterschiedlichen Gruppen genutzt werden.

Den Angaben seiner Entwickler zufolge ist Visdom ist bereits in anderen Ländern und Städten erfolgreich im Einsatz. Ziel des Digitalisierungsvorhabens von Rheinland-Pfalz ist es, ein zuverlässiges Vorhersage- und Steuerungsmodell für die Simulation von Starkregen und Flusshochwasser für das ganze Bundesland aufzubauen. Dafür erarbeitet das VRVis einen digitalen Zwilling des Bundeslandes, der via Serveranwendung diversen Nutzer*innengruppen mit verschiedenen Funktionen zur Verfügung stehen wird.

Durch ihre Anwendung wird das Modell weiterwachsen: Das bedeutet konkret, dass die aktive Beteiligung der Anwender*innen mit ihrem jeweils unterschiedlichen Wissen – von der allgemeinen Bevölkerung über Kommunen, wasserwirtschaftliche Ingenieurbüros oder die Wasserwirtschaftsverwaltung – das Modell mit der Zeit zu einem interaktiven digitalen Hochwasserzwilling von RLP werden lässt. Wesentlich sind dafür auch überörtliche Hochwasserpartnerschaften.

Flut-Simulator

Die hydrodynamische Modellierungssoftware Visdom wird  seit über einem Jahrzehnt am COMET-Zentrum VRVis entwickelt. Visdom macht es möglich, Überflutungen und Starkregen jeder Art für extrem große Gebiete zu simulieren. Die Kombination aus Simulation, integrierter 3D-Visualisierung und der Möglichkeit, Szenarien und Maßnahmen zu vergleichen, soll die Software zu einem geeigneten Werkzeug im Einsatz für die Klimawandelanpassung und den Hochwasserschutz machen.

Auch die Sponge City-Maßnahmen oder blau-grüne Infrastrukturprojekte sollen  in Sekunden durchrechnen und visualisieren lassen. „Visdom ist ein schönes Beispiel, wie sich Visual Computing in den Dienst der Nachhaltigkeit stellt“, erklärt Gerd Hesina, Geschäftsführer des VRVis. „Wir freuen uns, Rheinland-Pfalz mit Technologie-Expertise aus Österreich in Form unserer menschzentrierten, digitalen Lösung Visdom unterstützen zu können.”