Energieeffizienz im Rechenzentrum
Der IT-Dienstleister CKW Fiber Services hat in Rotkreuz ein Data Center eröffnet, das den steigenden Bedarf an umweltverträglichen Hosting-Lösungen stillen soll.
Auf einer Nutzfläche von 700 Quadratmetern bietet das Datacenter – mit eigenem Glasfasernetz – Platz für verschiedene Ausbau- und Leistungsstufen (Rack Spaces, Private Caged Areas, White Spaces) sowie disponible Housing-Flächen für individuelle, kundenspezifische Lösungen an. In einer Presseerklärung betont CKW, dass man sich damit auch an nationale Unternehmen richten wolle, die aus Sicherheitsüberlegungen einen zweiten Standort für Housing, Storage und Archivierung ihrer Daten in einer anderen Region anstreben.
Der erdbebensichere Bau ist nach Bauwerksklasse 3 gebaut, das heisst, analog lebenswichtigen Infrastrukturbauten wie Spitäler. Zudem ist im Krisenfall eine Energieautonomie von mindestens sechs Tagen gewährleistet und das Datacenter wird nach ISO27’001 zertifiziert. So entspricht es auch den Auflagen an die hohen Standards für Informationssicherheit des Finanzinstitutes der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht FINMA.
Das Datacenter will auch Massstäbe in punkto Nachhaltigkeit setzen. Unter anderem wurden auf dem Dach und an den Fassaden mehr als 1.000 Solar-Paneele verbaut. Durch den Einbezug der Fassade kann der Anteil an Strom, der am Morgen, am Abend und im Winterhalbjahr produziert wird, deutlich gesteigert werden. Jährlich soll die Solaranlage rund 135.000 Kilowattstunden Strom produzieren. Dieser Solarstrom wird zu 100 Prozent direkt vor Ort für den Betrieb des Rechenzentrums verbraucht.
«Die CKW-Gruppe ist eine schweizweit führende Anbieterin von Solaranlagen, da setzen wir natürlich auch bei unseren eigenen Projekten auf erneuerbare Stromproduktion», sagt Roberto Cresta, Vorsitzender der Geschäftsleitung bei CKW Fiber Services. Zudem steige die Nachfrage bei Kunden nach nachhaltigeren IT-Dienstleistungen. Deshalb produziert das Datacenter Zug mit der eigenen Solaranlage nicht nur umweltfreundlichen Strom, sondern nutzt diesen auch effizient: So ist einerseits geplant, die Abwärme konsequent zu verwerten und andererseits ermöglicht die eingesetzte Kaltgangeinhausung eine merkliche Energieeinsparung beim Kühlen.
Das separat zu den aktiven Kälteanlagen angeordnete Freecooling-Aggregat ermöglicht zudem durch die grosse Fläche und Leistung mehr Freecooling-Betriebszeiten bei höherer Last. Dadurch lassen sich auch niedrigere PUE-Werte (Power Usage Effectiveness) erzielen. Das Unternehmen investierte gut 10 Millionen Franken in den neuen Bau und 1,6 Millionen Franken in den Glasfaser-Backbone-Ausbau im Kanton Zug und Luzern.