Glasfasermarkt: Angebot und Nachfrage klaffen auseinander
Die Rundfunk und Telekom Regulierungs-GmbH hat ihren Jahresbericht veröffentlicht. Im Glasfaserbereich konstatieren die Wettbewerbshüter eine große Nachfragezurückhaltung.
Laut RTR hat der Versorgungsgrad der Haushalte in Österreich mit FTTH-Anschlüssen im Jahr 2021 um gut ein Fünftel zugenommen und lag zum Jahresende bei 24,2 Prozent. Dies entspricht 950.000 möglichen Anschlüssen, von denen im gesamten Bundesgebiet allerdings lediglich rund 190.000 aktiv nachgefragt werden. Die Zahlen verdeutlichen, dass Angebot und Nachfrage bei Glasfaser weit auseinanderklaffen.
„Das liegt vor allem an den bestehenden Alternativen, sowohl fest als auch mobil. Vor allem in Bundesländern mit einer starken Kabel-TV-Versorgung und einer ausgezeichneten Mobilfunkversorgung wird das bestehende Glasfaser-Angebot nur wenig genützt “, erklärt Dr. Klaus M. Steinmaurer, Geschäftsführer der RTR für den Fachbereich Telekommunikation und Post, und fügt hinzu: „Nutzer:innen sehen derzeit offensichtlich keinen Zusatznutzen von teureren Produkten mit höheren Bandbreiten. Doch ich bin überzeugt, dass sich das bald ändern wird.“
Führende Anbieter von FTTH: A1, Energie AG Oberösterreich, Salzburg AG und Wien Energie
Gemessen an den insgesamt fast 950.000 potenziell versorgbaren FTTH-Anschlüssen hält A1 einen Marktanteil von 31,4 Prozent, gefolgt von Salzburg AG mit 15,0 Prozent, Wien Energie mit 13,1 Prozent und Energie AG Oberösterreich Telekom mit 4,8 Prozent. Gemessen an der Anzahl aktiver FTTH-Anschlüsse hält A1 einen Marktanteil von 36,8 Prozent, gefolgt von der Energie AG Oberösterreich Gruppe mit 15,7 Prozent und der Wien Energie mit 6,5 Prozent.
Der RTR Internet Monitor Jahresbericht ist auf der Website der RTR unter https://www.rtr.at/internet-monitor-2021 veröffentlicht und enthält umfangreiche Marktdaten zu festem und mobilen Breitband, Auswertungen aus dem RTR-Netztest sowie Analysen von Daten aus der Zentralen Informationsstelle für Breitbandversorgung (ZIB).