Informatikerinnen noch immer Mangelware
Laut Umfrage liegt der Frauenanteil unter den Absolventen in der Informatik bei gerade einmal 7.6 Prozent.
Rund 2’800 ICT-Lernende traten im Sommer zum Qualifikationsverfahren an, um ihre berufliche Grundbildung mit einem Eidgenössischen Fähigkeitszeugnis abzuschliessen. Der Verband ICT-Berufsbildung Schweiz befragte die Absolventen zu ihrer Zufriedenheit, ihrem Wohlbefinden und ihrer Zukunft.
Die grosse Mehrheit der Befragten ist sehr oder eher zufrieden mit der Berufswahl (94 Prozent). 90 Prozent der Befragten würden ihre ICT-Lehre einer Freundin/einem Freund (eher) weiterempfehlen. 82 Prozent würden erneut einen ICT-Beruf wählen, 5 Prozent eher nicht.
Das Bild der ICT-Berufe hat sich seit Lehrbeginn bei fast der Hälfte der Befragten positiv verändert (46 Prozent), bei der anderen Hälfte blieb es unverändert (43 Prozent). An der diesjährigen Umfrage nahmen 828 Informatiker/innen EFZ, Mediamatiker/innen EFZ und ICT-Fachfrauen/-männer EFZ im letzten Lehrjahr teil.
Frauenanteil noch immer gering
Der Frauenanteil unter den Lehrabgängerinnen und Lehrabgängern liegt in der Informatik bei 7.6 Prozent. Auch bei der dreijährigen Lehre zur/zum ICT-Fachfrau/-mann ist der Frauenanteil mit 8.6 Prozent sehr tief. In der Mediamatik ist der Anteil der Lehrabgängerinnen hingegen deutlich höher (34.4 Prozent).
94 Prozent der Befragten fühlen sich wohl im Ausbildungsbetrieb und bewerten das Arbeitsklima als gut. 89 Prozent geben an, viel bis sehr viel zu profitieren. Im überbetrieblichen Kurs (üK) sind es 63 Prozent, in der Schule 60 Prozent.
Die Lehrabgänger/innen wurden wiederum zu ihrem Wohlbefinden am Arbeitsplatz befragt. 91 Prozent der Befragten geben an, dass sie an ihrem Arbeitsplatz respektvoll behandelt werden, unter den Frauen sind es 93 Prozent. 84 Prozent der Befragten fühlen sich im Team integriert.
Unter den befragten Frauen haben 86 Prozent den Eindruck, dass ihre Stimme gehört und wertgeschätzt wird. Bei den Männern sind es 82 Prozent. Die jährlichen Befragungen der ICT-Lehrbeginner/innen und ICT-Lehrabgänger/innen zeigen, dass im ICT-Berufsfeld überdurchschnittlich gute Arbeitsbedingungen für Lernende herrschen.
Weiterbildungen
70 Prozent der befragten Lernenden möchten sich in den nächsten 2-3 Jahren weiterbilden. Am beliebtesten ist dabei die Fachhochschule (53 Prozent), gefolgt von der höheren Fachschule (33 Prozent). Nur 12 Prozent streben einen eidgenössischen Fachausweis oder ein eidgenössisches Diplom an. Rund einem Drittel aller Befragten sind diese eidgenössischen Abschlüsse der höheren Berufsbildung nicht bekannt. Am grössten ist die Bekanntheit der höheren Fachschule, Fachhochschule und Universität.
34 Prozent der befragten Lehrabgänger/innen hat bereits nach der Lehre eine befristete oder unbefristete Arbeitsstelle. 13 Prozent der Lehrabgänger/innen sind auf Stellensuche. Flexible Arbeitszeiten, gute Verdienstmöglichkeiten sowie Karriere- und Weiterbildungsoptionen sind wie im vergangenen Jahr die wichtigsten Kriterien für ihre nächste Stelle. Jeweils rund ein Drittel der befragten Lernenden wünscht sich, zukünftig für ein Grossunternehmen oder ein mittelgrosses Unternehmen zu arbeiten. Über die Hälfte der Lehrabgänger/innen wünscht sich eine Vollzeitstelle (100 Prozent Pensum).