IT-Dienstleister Green koppelt RZ-Bau an Klimaschutz
Die Abwärme zweier neuer Rechenzentren wird für Energie-Verbundlösungen genutzt. Der Bau der Wärmezentrale und des Netzes läuft bereits.
In Dielsdorf ist der Baustart der Datacenter N und O auf dem sogenannten Metro-Campus Zürich erfolgt. Die beiden neuen Hochleistungs-Datacenter haben eine Fläche von 11’600 Quadratmetern und bieten Platz für rund 4’000 Serverracks mit bis zu 160’000 IT-Systemen.
Damit erhöht Green seine Kapazitäten um 35 Megawatt für den Betrieb der Kundensysteme. Insgesamt hat der Campus eine Fläche von 46’000 Quadratmetern. Das erste Datacenter wurde im Dezember 2022 fertiggestellt. Derzeit befindet sich ein weiteres Bürogebäude im Bau, welches im Sommer 2024 bezugsbereit ist. Die Ausbauphase drei mit der Umsetzung der Datacenter N und O startet nun früher als ursprünglich geplant. Green führt dies auf eine robuste Entwicklung der Kundennachfrage zurück.
Treiber
Das Datenwachstum nehme zu und gleichzeitig steige der Bedarf an Rechenleistung, so Green weiter. Immer weniger Unternehmen nutzten eigene Serverräume oder Rechenzentren; hohe Investitionen in Modernisierung und Nachhaltigkeit sprächen dagegen. Stattdessen würden sie ihre Systeme in externe Datacenter sowie in die Cloud verlagern. Da Green sowohl als Datacenter-Anbieterin für Unternehmen als auch für führende Cloud-Anbieter tätig ist, profitiere man von beiden Bewegungen.
„Unser Wachstum widerspiegelt den rasanten Technologie- und Digitalisierungsschub”, erklärt Roger Süess, CEO von Green, und fügt hinzu: “Moderne Datacenter sind Voraussetzung, damit diese Transformation in hohem Tempo, sicher und nachhaltig in der Schweiz realisiert werden kann.”
Abwärmenutzung
Beide Datacenter erhalten eine Abwärmeauskopplung, sodass die Abwärme in den umliegenden Gemeinden für CO2-neutrales Heizen genutzt werden kann. Eigenen Angaben zufolge investiert Green „mehrere Millionen“ in die Abwärmeauskopplung und kooperiert mit dem Unternehmen Energie 360°, das in der Region mehrere Fernwärme-Verbundprojekte plant und umsetzt.
Allein mit dem Datacenter M sollen bis zu 3’500 Haushalte sowie Industrie und Gewerbe versorgt werden können. Die erste Fernwärmezentrale entsteht im Jahr 2024 auf dem Metro-Campus-Area. „Mit der Abwärmenutzung und vielen weiteren Massnahmen tragen wir zur Kreislaufwirtschaft bei und unterstützen die Energiewende. Für uns ist klar, dass nur mit nachhaltigen Datacentern eine zukunftsorientierte Digitalisierung erreicht werden kann”, erklärt Roger Süess.