Jeder dritte Jugendliche zahlt mit dem Handy
Ab sofort misst Mastercard das digitale Bezahlverhalten in Österreich. Ein neu aufgelegter Index zeigt, wie stark der Vormarsch des E-Payment tatsächlich ist.
2022 erzielt Österreich einen Digital Payment Index (DPI) von 60 aus 100 möglichen Punkten. Die Indexmacher setzen diesen Wert aus drei Kategorien zusammen: Infrastruktur, Wissen und Nutzung. Laut Mastercard schneidet die Infrastruktur mit 78 Punkten am besten ab, während das Wissen um die Bezahlmethoden bei 53 liegt und deren Nutzung einen Wert von 50 verzeichnet .
Kartenakzeptanz nimmt zu
Die Infrastruktur für bargeldloses Zahlen ist in Österreich laut DPI bereits stark ausgebaut. Im stationären Handel sei die Kartenzahlung flächendeckend vorhanden und das kontaktlose Bezahlen an fast allen Akzeptanzstellen (99 %) möglich. Laut Studie liegt dabei das kontaktlose Bezahlen im Trend: Mittlerweile würden 86 Prozent aller Kartentransaktionen kontaktlos getätigt.
„Nachdem der Handel bei der Kartenakzeptanz bereits sehr gut aufgestellt ist, liegt unser Fokus für die kommenden Jahre auf dem Ausbau der Akzeptanz in spezielleren Anwendungsfällen, wie beispielsweise bei Kleinsthändlern oder Veranstaltungen“, erklärt Piotr Kwasniak, verantwortlich für Business Development Digital bei Mastercard Austria. „Ein Schlüssel dazu ist unser ‚Tap on Phone‘-Konzept. Es ermöglicht UserInnen, ihr Mobiltelefon als Terminal zu verwenden, auf das KonsumentInnen zum Zahlen einfach ihre Karten tappen können.“
Als Alternative zur klassischen Karte könnten durch die kontaktlose Infrastruktur der Akzeptanzstellen auch digitale Zahlungsmethoden wie Mobile Wallets von Banken, ApplePay, GooglePay oder Wearables wie zum Beispiel Smartwatches genutzt werden, so Mastercard weiter. Diese würden der überwiegenden Mehrheit der österreichischen Bevölkerung über ihre Bank bereitgestellt.
Im Onlinehandel gibt es Mastercard zufolge bereits ein „sehr breites” Spektrum an Bezahlanbietern und -lösungen. Am häufigsten böten Onlinehändler Kartenzahlung, Kauf auf Rechnung, Überweisung, Lastschrift sowie Wallet-Anbieter wie Paypal oder Buy-Now-Pay-Later-Optionen an.
Noch liegt Bargeld vorne
Obwohl der bargeldlose Zahlungsverkehr wachse, weisen die DPI-Ergebnisse auch die weiterhin hohe Relevanz von Bargeld auf: Bargeldbehebungen (47 Mrd. EUR) stellen in Relation zu Kartenzahlungen (41 Mrd. EUR) mehr als die Hälfte des Transaktionsvolumens über Karten dar, so Masercard.
Ungeachtet dessen nähme gerade auch das Bezahlen mit dem Handy mittlerweile stark zu, so die Studienmacher weiter. Mobiles Zahlen werde vor allem von Teenagern genutzt: 34 Prozent der österreichischen Jugendlichen zahlen mit ihrem Handy, weitere 29 Prozent wollen dies in Zukunft tun.