Jedes fünfte Content-Management-System bereits gehackt
Storyblok, Softwarespezialist aus Linz, hat 500 Personen befragt, die Content-Management-Lösungen (CMS) beruflich nutzen. Mehr als 20 Prozent berichteten über erfolgreiche Hacks auf ihre Systeme.
Eine klare Mehrheit bedient mindestens zwei CMS gleichzeitig. Zu der Frage, ob im jeweiligen Unternehmen bereits Cyber-Angriffe stattfanden, über die der Zugriff über das CMS erfolgte, gibt mehr als ein Fünftel (21,3 Prozent) an, dass dies bereits passiert sei. Die freie Wirtschaft scheint dabei jedoch umso stärker bedroht zu sein, da der Großteil der Beamten mit 85,3 Prozent angibt, bisher keine Cyber-Angriffe über die Content-Management-Systeme erlebt zu haben.
Sichere Anwendung von unsicheren Systemen
Insgesamt fühlt sich die absolute Mehrheit der Befragten (71,4 Prozent) befähigt, das CMS, durch ordentliche Dokumentation oder Anleitung, eigenständig zu bedienen. Je älter die Nutzer:innen des CMS jedoch sind, desto weniger trauen sie sich eine eigenständige Bedienung der Tools zu. Bei den 18- bis 29-Jährigen sind es noch 79,5 Prozent, 30- bis 39-Jährige bekunden dann schon nur noch zu 73,1 Prozent das Vertrauen in sich selbst. 40- bis 49-Jährige liegen mit 69,1 Prozent knapp dahinter, wobei die Nutzer:innen zwischen 50 und 64 Jahren nur noch zu 66,2 Prozent sagen, dass sie das CMS alleine bedienen können. Die Berufsbildung der Befragten scheint hierbei keine Auswirkungen zu haben: Zwischen 71,6 Prozent (Studium oder höher) und 74,9 Prozent (noch in Ausbildung) finden sich nur minimale Schwankungen. In der Schulbildung zeigen sich zwischen dem Abitur (73,3 Prozent) und der mittleren Reife (60,8 Prozent) immerhin 12,5 Prozent Unterschied.
Eine Möglichkeit, den Hacker:innen den Zugriff auf das CMS gar nicht erst zu ermöglichen, ist die Abkopplung des Frontends (der Ausspielung und des Aussehens auf dem Endgerät) vom Backend (dem CMS) durch Headless Content-Management-Systeme. 19,8 Prozent der Befragten nutzen bereits Headless; 8,9 Prozent sind am Wechsel zu Headless interessiert. Mehr als ein Drittel der Befragten (36,9 Prozent) kennt die Headless-Lösungen nicht oder ist unentschlossen. Die restlichen 34,3 Prozent sehen entweder keine Notwendigkeit oder hat kein Interesse an einem Wechsel.
Mehrzahl der Unternehmen nutzt drei CMS – für einen einzigen Kanal
Weniger als die Hälfte der Nutzer:innen (41,9 Prozent) arbeitet nur mit einem CMS. Der Rest nutzt mindestens zwei Systeme. 8,9 Prozent der Befragten gaben sogar an, dass sie fünf oder mehr Plattformen bedienen. Trotz des vielfachen Einsatzes mehrerer CMS im Arbeitsalltag geben die meisten User:innen nur die Ausspielung des Contents an Websites an (81,5 Prozent).
Mit weitem Abstand folgt dann mit 27,7 Prozent die Ansteuerung von mobilen Apps. VR (7,5 Prozent) und AR (5,7 Prozent) bilden mit smarten Lautsprechern (3,8 Prozent) als Output-Channel das Schlusslicht. Zur Sprachenvielfalt ergibt sich allgemein ein bekanntes Bild: 37,9 Prozent des Contents ist einsprachig. Fast genauso viel (34,1 Prozent) wird in zwei Sprachen erstellt.
Storyblok führte mit dem deutschen Anbieter CIVEY eine Umfrage unter 500 beruflich betreuenden und benutzenden CMS-Anwender:innen in Deutschland durch. Die Umfrage fand zwischen dem 19. Oktober und 15. November 2022 statt.