Katastrophenschutz reloaded: landesweite Handy-Warnung am Samstag

Am morgigen Samstag testen die Bundesländer das neue Handy-Warnsystem „AT-Alert“. Die Vorgänger-App „Katwarn“ wird eingestellt.

Morgen kommt es zu landesweiten Tests des Katastrophen-Warnsystems „AT-Alert“ auf Mobiltelefonen. Die von den Bundesländern und dem Innenministerium durchgeführten Testauslösungen finden gleichzeitig mit der jährlichen Sirenenprobe statt und werden zwischen 12 und 13 Uhr erfolgen.

Das Innenministerium will die Bevölkerung durch entsprechende mediale Berichterstattung von dieser zusätzlichen Form der Katastrophenwarnung informieren, sodass die Testauslösungen nicht als tatsächliche Katastrophenmeldungen missverstanden werden.

Die Testauslösung von AT-Alert wird zweifach auf den Mobiltelefonen zu bemerken sein. Zum einen soll folgende Text-Meldung auf dem Bildschirm erscheinen: „Achtung Test – Österreichweite Testauslösung der Zivilschutzsignale über Sirenen und Testauslösungen von AT-Alert.“ Zum anderen wird das Handy ein lautes akustisches Signal als Warnton ausstoßen.

Die Behörde weisen darauf hin, dass dieser akustische Alarm nicht stumm geschalten werden kann, da auch der Testalarm der höchsten Alarmierungsstufe entsprechen wird. Vor diesem Hintergrund rät man Personen, die die Warnung nicht bekommen wollen, die Mobiltelefone zur genannten Zeit in den Flugmodus zu versetzen oder auszuschalten.

Über AT-Alert

AT-Alert ist eine Ergänzung des flächendeckenden Sirenenwarnsystems. Dabei können Behörden regionale oder flächendeckende Warnungen über die Mobilfunkbetreiber verschicken. Das System basiert auf der Mobilfunktechnologie „Cell Broadcast“, einer eigenständigen Technologie für die Nachrichtenübertragung. Dabei werden Textmeldungen auf Mobiltelefone, die im betroffenen Bereich eingeloggt sind, versendet. Mögliche Warnhinweise betreffen Gefahren wie etwa Extremwetter-Ereignisse, Naturkatastrophen, drohende Überschwemmungen oder Waldbrände.

Aufgrund der Funktionsweise soll AT-Alert komplette Anonymität gewähren. Die Urheber betonen, dass keinerlei personenbezogene Daten abgefragt beziehungsweise genutzt werden.

Funktionsweise

Um Warnungen über AT-Alert zu erhalten, ist es nicht notwendig, eine eigene App herunterzuladen oder sich zu registrieren. Nötig ist allerdings ein Telefon mit Android- bzw. iOS-Betriebssystem (ab Version 11 bzw. iOS 17.4). Man sollte daher sein Telefon auf Empfangstauglichkeit und die Einstellungen für die einzelnen Warnstufen überprüfen.

Neben der Übungs- und Testwarnung gibt es vier weitere Warnstufen. Die höchste Warnstufe (Notfallalarm) kann nicht im Einstellungsmenü der Mobiltelefone eingesehen werden. Diese ist standardmäßig bei allen Mobiltelefonen aktiviert und kann nicht deaktiviert werden. Ältere Telefone, die nur 2G empfangen können, erhalten nur die höchste Warnstufe. Befindet sich das Telefon im Flugmodus oder ist es ganz ausgeschaltet, wird keine Warnung empfangen.

Bewährungsprobe Hochwasser-Katastrophe

AT-Alert hat sich während der Unwetterereignisse Mitte September 2024 bereits bewährt. 15 Warnungen wurden von den stark betroffenen Bundesländern Steiermark, Burgenland und Niederösterreich versandt. Auch die erste Testphase verlief problemlos.

Mit der Inbetriebnahme des neuen Systems AT-Alert wird das alte Bevölkerungswarnsystem „Katwarn“ mit der zugehörigen App eingestellt. Weitere Informationen zu AT-Alert, technischen Spezifikationen, Warnstufen auf Android und iOS u.v.m.: https://www.bmi.gv.at/204/at-alert/