Kostenfalle Notruf
Viele Smartphones arbeiten mit Sturzerkennung. Im Falle eines Falles setzen sie automatische Notrufe ab. Nicht immer ist das gewollt. Wie man sich vor unliebsamen Überraschungen schützt, erläutert der Telekom-Regulator des Bundes.
Viele neue Smartphones und fast alle Smartwatches sind mit einer Unfall- bzw. Sturzerkennung mittels integrierten Bewegungs- und Beschleunigungssensoren ausgestattet, um in Notsituationen ganz einfach einen automatischen Notruf tätigen zu können. „Kommt es zu einem Sturz oder einer ungewöhnlich schnellen Abwärtsbewegung, kann es sein, dass die Sensoren automatisch anspringen und einen Notruf unter 112 bei den Blaulichtorganisationen auslösen. Und das obwohl gar keine Notsituation gegeben ist“, informiert Klaus M. Steinmaurer, Geschäftsführer der Rundfunk- und Telekom Regulierungs-GmbH, und führt weiter aus, „auch wenn Anrufe zu Notrufnummern kostenlos sind, könnten automatisch getätigte Notrufe durchaus teuer kommen und zwar dann, wenn es aufgrund des getätigten Notrufs zu einem ungerechtfertigten Einsatz von Rettung, Polizei oder Feuerwehr kommt! Für diesen muss man dann nämlich unter Umständen zahlen.“
Daher empfiehlt die Regulierungsbehörde, auf Smart-Endgeräten die Einstellungen der SOS-Funktionen nur bewusst und bei Bedarf zu aktivieren. Doch Vorsicht: bei neuen Handys und Smartwatches ist Sturzerkennung zumeist automatisch aktiviert. „Das sollte man beim Kauf neuer Endgeräte wissen. Es liegt in der Selbstverantwortung von uns allen, sich mit derartigen Funktionen seines Handys oder seiner Smartwatch auseinanderzusetzen und die Sturzerkennung zu deaktivieren, wenn man sie nicht braucht“, appelliert Steinmaurer.
Zu beachten sei auch, dass vor dem automatischen Absetzen des Notrufs Smartwatches und Handys mittels Vibration und akustischen Signalen auf das unmittelbare Absetzen eines Notrufes hinweisen. Somit bestehe Gelegenheit, das Absetzen eines unnötigen Notrufes zu unterbinden.