Mit FinOps zum perfekten Hyperscaler-Mix

ISG-Studie: Wie Cloud-Anwender es schaffen, verschiedenste Public-Cloud-Angebote lösungs-, kosten- und compliance-gerecht zu orchestrieren.
Public-Cloud-Zurückhaltung war gestern. Mit zunehmender Konsequenz integrieren Schweizer Unternehmen unterschiedlichste Hyperscaler-Leistungen in ihre Geschäfts-IT. Längst reicht das Spektrum der genutzten Public-Cloud-Services bis in den IaaS- und PaaS-Bereich. Zudem wächst der Wunsch, so rasch wie möglich zwischen verschiedenen Hyper-scalern zu wechseln, wenn diese mit neuen Angeboten an den Markt gehen.
Vor dem Hintergrund dieser Nachfrageveränderungen wird es zu einer der Kernaufgaben von Managed-Service-Providern, Multi-Cloud-Umgebungen zu schaffen, die flexible Zugänge zu den jeweils besten Hyperscaler-Diensten bieten. Um die entsprechenden Sourcing-Entscheidungen auf valide Analysen zu stützen, liefern FinOps-Lösungen belastbare Informationen zu Kosten und Verbräuchen.
Welche Provider die vielfältigen Anforderungen des Multicloud-Geschäfts derzeit am besten erfüllen, zeigt der neue Anbietervergleich des Marktforschungs- und Beratungsunternehmens Information Services Group (ISG). ISG hat darin die Portfolio- und Wettbewerbsstärke von 65 Dienstleistern untersucht, die Multi-Public-Cloud-Services für den derzeit besonders hart umkämpften Schweizer Markt bieten.
Bild: Im Marktsegment „FinOps Services and Cloud Optimization“ hat ISG insgesamt 18 Anbieter untersucht. Drei davon sehen die Marktforscher als „Leader“, einen als „Rising Star“.
FinOps Services and Cloud Optimization
„Die Schweiz setzt auf Multicloud-Lösungen, bei denen die Daten auf einer zertifizierten lokalen Infrastruktur gespeichert werden und die Anwendungen auf cloud-native Dienste von globalen Hyperscalern zugreifen“, sagt Heiko Henkes, der als Managing Director und Principal Analyst die Marktforschung von ISG in der DACH-Region leitet. „Aus Sicht der Public-Cloud-Kunden wächst damit die Zahl der Handlungsoptionen. So etwa bei der Wahl der KI-Modelle, die zu den Entwicklungszielen eines Unternehmens aktuell am besten passen.“
Ziel müsse es sein, die Wahl der am besten geeigneten Lösung sowohl anforderungsgerecht, als auch kaufmännisch ausgewogen zu gestalten, so Henkes weiter. Laut Studie können FinOps-Dashboards gerade auch hier wertvolle Aufklärungsarbeit leisten. Das präzise Kosten-Tracking verhindere, dass der Ausbau des Cloud-Business zu Ausgabensteigerungen führt, die die erwarteten Wertschöpfungsgewinne gleich wieder aufzehren.
Die hyperscaler-übergreifende Optimierung der Cloud-Angebote stützt sich somit auf die Informationen der eingesetzten FinOps-Dienste. Neben Standardwerkzeugen nutzen die eingesetzten Dashboards Eigenentwicklungen, die kundenspezifische Konfigurationen ermöglichen. Mit dem Marktsegment „FinOps Services and Cloud Optimization“ (Bild) fasst die Studie die besten Angebote dieses immer wichtiger werdenden Sektors zusammen. Insbesondere die hier als führend positionierten Dienstleister sind in der Lage, das Verbrauchsverhalten ihrer Kunden und die Entwicklung der Cloud-Preise durch KI-gestützte Analysen treffsicher zu prognostizieren. Zudem werden nicht ausgelastete Ressourcen und Optimierungsmöglichkeiten umfassend ermittelt.
Zum Angebot der marktführenden Anbieter gehören auch Governance-Frameworks mit massgeschneiderten Genehmigungsverfahren und Benachrichtigungen für Budgetanpassungen. Showback- und Chargeback-Modelle erhöhen die Transparenz der Kostenanalyse noch einmal zusätzlich: Die Showback-Sicht erlaubt es Anwendern, ihren Ressourcenverbrauch und die damit verbundenen Kosten präzise nachzuvollziehen. Beim Chargeback lassen sich die Kosten einzelnen Geschäftsbereichen beziehungsweise Projekten zuordnen. Der sich daraus ergebende Transparenz-gewinn erlaubt es, mögliche Kostentreiber besser zu identifizieren und Optimierungspotenziale vollständig auszunutzen.
Einstufungen
Insgesamt bewertet die Studie die Fähigkeiten von 65 Anbietern in sieben Marktsegmenten. Dies sind „Consulting and Transformation Services for Large Accounts”, „Consulting and Transformation Services for Midmarket”, „Managed Services for Large Accounts”, „Managed Services for Midmarket”, „FinOps Services and Cloud Optimization”, „Hyperscale Infrastructure and Platform Services” sowie „SAP HANA Infrastructure Services.”
Die Studie stuft Swisscom in sechs Marktsegmenten als „Leader“ ein. Accenture, Aveniq und UMB erhalten diese Einstufung in jeweils vier Quadranten sowie Capgemini und ti&m in je drei Segmenten. AWS, ELCA/EveryWare, Eviden (Atos Group), Kyndryl und Microsoft sind „Leader” in je zwei Marktsegmenten sowie BitHawk, Claranet, Google, HCLTech, IBM, infomaniak, Infosys, itesys, Netcloud und Wipro in je einem Segment.
Zudem wird HCLTech in zwei Marktsegmenten als „Rising Star“ bezeichnet. Nach Definition von ISG handelt es sich dabei um Unternehmen mit vielversprechendem Portfolio und hohem Zukunfts-potenzial. BitHawk, Cognizant und CONVOTIS erhalten diese Einstufung in je einem Marktsegment.
Die Studie „ISG Provider Lens Multi Public Cloud Services report for Switzerland“ ist für Abonnenten und Einzelkäufer auf dieser Webseite erhältlich.