Mobiles Bezahlen holt weiter auf
Erstmals seit Corona nutzen die Schweizer weniger häufig Bargeld. Mobile Payment wächst hingegen stetig und wird inzwischen fast genauso oft eingesetzt.
Zudem baut die Debitkarte ihren Vorsprung als beliebtestes Zahlungsmittel weiter aus, zeigt der Swiss Payment Monitor der ZHAW School of Management and Law und der Universität St. Gallen. Für die Untersuchung wurden Ende 2023 rund 1700 Personen in der Schweiz befragt.
Laut Studie geht der Anteil der Bargeldzahlungen deutlich zurück (-3,2 Prozentpunkte). Bargeld bleibt aber mit einem Viertel der Anzahl Transaktionen auf dem zweiten Platz der Zahlungsmittel – dies jedoch nur noch knapp vor Zahlungen mit mobilen Geräten wie Mobiltelefon, Tablet oder Smartwatch (23,3 Prozent). Am häufigsten bezahlt wird weiterhin mit der Debitkarte (29,3 Prozent), welche ihre Spitzenposition ausbauen konnte.
Twint-Zahlungen wachsen kaum noch
Bei Zahlungen vor Ort festigt die Debitkarte als Abrechnungsprodukt ihre Spitzenposition deutlich, und zwar sowohl beim Umsatz mit einem Anteil von 41,2 Prozent (+3,5 Prozentpunkte) als auch bei der Anzahl Transaktionen mit 37 Prozent (+2,1 Prozentpunkte). Die Kreditkarte folgt im sogenannten Präsenzgeschäft mit einem Umsatzanteil von 29,1 Prozent (-3,2 Prozentpunkte) auf Platz zwei und auf Platz drei gemessen an der Anzahl Transaktionen mit 21,6 Prozent (-0,4 Prozentpunkte).
Dabei werden Zahlungen mit E-Wallets wie Apple Pay, Samsung Pay oder Google Pay, bei denen eine Debit- oder Kreditkarte hinterlegt ist, mitgezählt. «Mittlerweile wird rund jede dritte Kreditkartenzahlung und 13 Prozent aller Debitkartenzahlungen mobil mit hinterlegten Zahlungskarten durchgeführt, beispielsweise via Apple Pay, Samsung Pay oder Google Pay», sagt ZHAW-Zahlungsmittelexperte Marcel Stadelmann.
Mit einem Anteil von 29,2 Prozent (-2,9 Prozentpunkte) wird vor Ort weiterhin am zweithäufigsten mit Bargeld bezahlt. Mit dem Bankkonto verknüpfte Twint-Zahlungen – also mit mobilem Bezahlen im eigentlichen Sinn – legen im Präsenzgeschäft nach dem starken Wachstum zwischen November 2022 und Mai 2023 nur noch leicht zu auf einen Anteil von 7,2 Prozent (+0,3 Prozentpunkte).
Swiss Payment Monitor
Die Studie erscheint halbjährlich, um die Entwicklungen im Zahlungsverhalten der Schweizer Bevölkerung zeitnah abzubilden. Er wurde im Jahr 2018 erstmals veröffentlicht und basiert einerseits auf Umfragedaten einer Online- und Tagebucherhebung sowie anderseits auf öffentlichen Daten der Schweizerischen Nationalbank. Von Mitte Oktober bis Mitte November 2023 wurden rund 1700 Personen ab 18 Jahren aus allen drei Landesteilen zu ihren Zahlungsgewohnheiten und Einstellungen gegenüber neuen Zahlungsmitteln befragt. Der Swiss Payment Monitor wird vom Swiss Payment Research Center der ZHAW School of Management and Law und dem Swiss Payment Behaviour Lab der Universität St. Gallen herausgegeben.