Neu: KI-Führerschein am WIFI in Wien

Die KI-Verordnung der EU ist seit Februar in Kraft. WIFI, die Fortbildungsstätte der Wirtschaftskammer Wien, will Mitarbeitende dafür fit machen.
Seit dem 2. Februar müssen Unternehmen sicherstellen, dass ihre Mitarbeitenden ausreichend qualifiziert im Umgang mit Künstlicher Intelligenz sind. Mit dieser neuen KI-Verordnung, auch bekannt als AI-Act, verfolgt die EU das Ziel, den sicheren und verantwortungsvollen Einsatz von KI-Technologien zu gewährleisten. Der KI-Führerschein des WIFI soll theoretisches und praktisches Wissen vermitteln, das eine sichere und verantwortungsvolle Anwendung von Künstlicher Intelligenz gwährleistet.
„Unternehmen sind verpflichtet, ihre Mitarbeiter zu schulen, um einheitliche Standards in der Nutzung von KI zu etablieren. Unser sogenannte WIFI-KI-Führerschein soll dabei unterstützen, diese Vorgabe zu erfüllen“, sagt Christian Faymann, Institutsleiter des WIFI Wien der WK Wien, und betont: „Mitarbeiter erhalten das notwendige Wissen, um KI-Tools sicher, effektiv und verantwortungsvoll einzusetzen, und entwickeln neben Risikobewusstsein auch Verständnis für ethische und rechtliche Standards. Damit wird aber nicht nur die gesetzlich geforderte KI-Kompetenz sichergestellt. Das stärkt auch die Innovationskraft und damit die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen.“
KI als Werkzeug nutzen
Der KI-Führerschein am WIFI Wien umfasst insgesamt 28 Lehreinheiten, die als E-Learning-, Online- und Präsenz-Module absolviert werden. „Die Teilnehmer lernen, wie KI als Werkzeug genutzt werden kann, um die Produktivität zu steigern. Gleichzeitig vertiefen sie ihre Kenntnisse zu Risiko-Assessment, Sicherheitsmaßnahmen und gesetzlichen Vorgaben wie dem AI-Act oder der DSGVO“, so Kursleiter Peter Butter. Ein besonderes Augenmerk liege auf ethischen und gesellschaftlichen Aspekten wie Maschinenethik, algorithmischer Fairness, Bias und Transparenz, so Butter weiter.
Der Kursleiter unterstreicht die starke Praxisorientierung des WIFI-KI-Führerscheins: „Alle aktuellen KI-Anwendungen wie ChatGPT, Copilot, Canva mit KI-Funktionen oder KI-Bildgeneratoren kommen zum Einsatz. Dabei können die Teilnehmer in einer eigens entwickelten KI-Umgebung Tools und Algorithmen direkt ausprobieren.” Zusätzlich wird es branchenspezifische Vertiefungen geben, die den Schulungsinhalt auf die Bedürfnisse verschiedener Berufsgruppen zuschneiden. So bietet das WIFI Wien unter anderem Kurse wie „KI-Bilderstellung für Berufsfotografen“ oder „Künstliche Intelligenz als Optimierungswerkzeug der Führung“ an.
Ausbildung zum KI-Beauftragten
Der KI-Führerschein soll einerseits dem Zweck dienen, die Vorgaben des AI-Acts zu erfüllen. Andererseits sollen Unternehmen davon profitieren, dass sie moderne KI-Tools in ihre Arbeitsprozesse integrieren. Aus Sicht des WIFI zählen hierzu eine optimierte Entscheidungsfindung, effizientere Abläufe und spürbare Zeitersparnisse in Schlüsselbereichen wie Marketing, Verwaltung oder Produktion. „Der KI-Führerschein sendet ein starkes Signal an Kunden und Geschäftspartner: Das Unternehmen ist zukunftsorientiert und bereit, sich aktiv den Herausforderungen der digitalen Transformation zu stellen“, schließt Faymann.
Hinzu kommt: Für KI-Interessierte, die sich als zentrale Ansprechperson für KI in ihrem Unternehmen etablieren und kreative Impulse für Innovationen geben möchten, bietet das WIFI Wien ab Mai 2025 die neue Ausbildung zum bzw. zur zertifizierten KI-Beauftragten.