Nokia und Swisscom bauen Drohnennetzwerk
Die gemeinsame Infrastruktur soll es möglich machen, automatisierte Drohnenflüge als Service anzubieten.
Ab Herbst soll das Netzwerk die Nutzung von sicheren Drohnen für Infrastruktur-Inspektionen, Polizei-Einsätze oder zum Schutz grosser Areale ermöglichen. Hierzu bietet Swisscom Broadcast von der Infrastruktur, über die Sora-Anträge bis zur Datenhaltung alles aus einer Hand.
Seit gut einem Jahr hat Swisscom Broadcast kundenspezifische Drohnenflüge im Angebot. Die Zusammenarbeit mit Nokia Drone Networks soll das Angebot nun auf ein neues Level heben. Die sogenannten Drone-in-a-Box-Einheiten sollen die Verfügbarkeit von Drohnenanwendungen für industrielle und öffentliche Zwecke verbessern. Die Zusammenarbeit wird den beiden Anbietern zufolge die Automatisierung von Drohneneinsätzen jenseits des Sichtflugs (beyond visual line of sight = BVLOS) ermöglichen.
Anwendungsfälle
Bei der Lancierung des Drohnennetzwerks werden vorerst drei Drohnendienstleistungen angeboten. Das erste sind Einsatzdrohnen (First responder) im Blaulicht-Umfeld. Die innerhalb der ersten Minuten gesammelten Informationen aus den ferngesteuerten Drohnen sollen einen schnellen und koordinierten Einsatz aller involvierten Rettungskräfte unterstützen. Dank einer sensorisch gestützten Erkundung von Gefahren aus der Luft werde die Sicherheit der Ersthelfenden vor Ort erhöht und die Einsatzgeschwindigkeit erhöht.
Als zweites Anwendungsfeld sehen die Anbieter die Inspektion von kritischer Infrastruktur. Die zukünftig schweizweit verteilten und über das Netzwerk verbundenen Drone-in-a-Box-Einheiten sollen die Sicherheit von Menschen erhöhen, die sich um die Instandhaltung von Stromleitungen, Brücken und Gebäuden kümmern. Mit den Drohnen aus unserem Drohnennetzwerk überfliegt Swisscom Broadcast Infrastrukturen im von den Kunden bestimmten Intervall und erstellt dabei detailliertes Bildmaterial. Mit diesem könne auf Wunsch z.B. ein Digital Twin erstellt werden. Unterstützt durch künstliche Intelligenz werde dann effizient bestimmt, ob sich signifikante Änderungen an der Infrastruktur manifestieren, so Swisscom weiter.
Einsatzszenarion Nummer drei ist die Verstärkung des Arealschutzes. Geopolitische Veränderungen und neue Technologien könnten eine Anhebung des Schutzlevels von kritischen Infrastrukturen, Produktionsstandorten, öffentlichen Räumen, Gefängnissen, Grenzen und polizeilichen respektive militärischen Einrichtungen erfordern. Die von Swisscom gemeinsam mit Partnern bereitgestellte Perimeterschutz-Lösung setzt auf Drohnen für einfache Inspektionsaufgaben am Boden und in der Luft. Kombiniert mit Alarmierungssensoren soll sich damit das Sicherheitsniveau schützenswerter Anlagen und Areale deutlich erhöhen lassen. Zudem mache es die automatisierte Überwachung möglich, die Kosten im Rahmen eines definierten Sicherheitsdispositivs zu reduzieren.