Onlinehandel knackt die 10-Milliarden-Euro-Marke
Der Handelsverband hat seine jährliche “eCommerce Studie Österreich” herausgebracht. Das Online-Shopping verzeichnet ein neues Allzeithoch.
„Die österreichischen E-Commerce-Ausgaben sind bis Ende April 2022 im Vorjahresvergleich um acht Prozent gewachsen und knacken damit erstmals die 10-Milliarden-Euro-Marke”, kommentiert Rainer Will, Geschäftsführer des Handelsverbandes, die zentralen Ergebnisse der Studie und fügt hinzu: „Von den 10,4 Milliarden Euro Onlineumsatz entfallen bereits 2,4 Milliarden auf den Mobile Commerce – der rapide um 20 Prozent zulegen konnte.”
Bild: Rainer Will, Geschäftsführer des Handelsverbandes
Vor allem das Smartphone-Shopping zeige das geänderte Kaufverhalten und sei so beliebt wie nie, so Will weiter. Vom wachsenden Markt würden die heimischen Webshops allerdings nur begrenzt profitieren, da mehr als jeder Zweite im Online-Ausland bestelle. „Durch diesen milliardenschweren Kaufkraftabfluss finanzieren unsere Konsumentinnen und Konsumenten bis zu 30.000 Arbeitsplätze außerhalb Österreichs”, so Will.
Top-Warengruppen im Distanzhandel: Bekleidung, Elektro & Möbel
„2022 erledigen bereits 76 Prozent beziehungsweise rund 5,8 Millionen Österreicherinnen und Österreicher ihre Einkäufe im Distanzhandel. Die Top-Warengruppen sind heuer Bekleidung mit 2,1 Milliarden, Elektrogeräte mit 1,4 Milliarden und Möbel mit 0,9 Milliarden Euro Umsatz”, erklärt Studienleiter Wolfgang Ziniel, Senior Researcher bei der KMU Forschung Austria.
Trend zu Regionalität und Ökologie auch beim Online-Einkauf
Umweltbewusstes Einkaufsverhalten wird laut Studie auch im E-Commerce immer mehr zum Thema. Die heimischen Online-Käufer/-innen würden mehr und mehr auf Regionalität und kurze Lieferwege achten und entschieden sich bei gleichwertigen Produkten für das umweltfreundlichere Angebot.
„Das ökologische Bewusstsein spiegelt sich zwar nicht in der Häufigkeit der Online-Einkäufe oder bei der Höhe der Ausgaben für Internet-Einkäufe wider, ist aber eindeutig bei den Shopping-Aktivitäten im Distanzhandel außerhalb Österreichs zu beobachten. Je wichtiger den Kundinnen und Kunden Regionalität und Nachhaltigkeit ist, desto weniger kaufen sie im ausländischen Onlinehandel ein und desto stärker bevorzugen sie heimische Händler”, bestätigt Rainer Will.