Post cloudifiziert Elektronisches Patientendossier
Ziel ist der sichere Transport von vertraulichen Informationen. Mit der neuen Cloud-Architektur soll der Dienst nutzerfreundlicher werden.
Die Informationsanbieter des Elektronischen Patientendossiers (EPD), die sogenannten «Stammgemeinschaften» sollen damit eine benutzerfreundlichere Plattform erhalten, mit der sich neue Services beispielsweise für die Medikation oder Rezeptausstellung im EPD rasch integrieren lassen. Auch für die privaten Nutzerinnen und Nutzer werde die Bedienung einfacher, so die Post in einer Medienmitteilung.
Für die Weiterentwicklung des EPD setzt man auf auf die cloudbasierte Plattform des E-Health-Spezialisten Trifork. Die in Dänemark gegründete Firma mit Hauptsitz in der Schweiz ist seit über 20 Jahren im Geschäftsfeld Digital Health tätig und hat nationale Lösungen für Patienten und medizinisches Fachpersonal entwickelt, wie die dänische Medizinkarte (FMK) oder das dänische Impfregister.
Im EPD werden sensible persönliche Daten gespeichert und ausgetauscht. Die Post setzt daher auf eine sichere Technologie, welche diese Daten schützt. Sie entwickelt und betreibt die Lösung in der Schweiz.
Schnellerer Wandel
«In allen Bereichen des beruflichen und privaten Alltags sind wir heute digital unterwegs. Wenn es um die Gesundheit geht, tragen aber viele das Impfbüchlein, das Gesundheitsbuch für die Kinder oder Röntgenbilder physisch bei sich“, gibt Nicole Burth, Mitglied der Konzernleitung, zu Bedenken und erläutert: „Damit auch im Gesundheitsbereich ein digitaler Wandel stattfindet, entwickelt die Post das elektronische Patientendossier weiter. Unser Ziel ist, dass das EPD für die privaten Nutzerinnen und Nutzer und Gesundheitsfachpersonen zum alltäglichen Begleiter wird. Genau wie Smartphone oder Stethoskop.»
Die Mehrheit der Stammgemeinschaften nutze ihre Plattform, was rund 90 Prozent der bestehenden Dossiers entspreche, so die Post weiter. Ab 2025 werde man die neue Plattform einführen und die Patientendossiers auf die neue Umgebung übertragen.
Die Post will auf Bestehendem aufbauen, wie sie es ausdrückt. So stelle sie sicher, dass die Datenübertragung bei den Stammgemeinschaften keine Mehrkosten verursacht. Für die Gesundheitseinrichtungen bleibe mit der neuen Plattform die Anbindung ihrer Systeme gewährleistet. Mit der neuen Plattform könne man den EPD-Anbietern, den sogenannten Stammgemeinschaften, neue Funktionen und Services, beispielsweise im Bereich Medikation oder Rezeptausstellung, zukünftig schneller anbieten. Davon würden die Mitglieder der Stammgemeinschaften, die Spitäler und andere Gesundheitseinrichtungen profitieren.
Investitionssicherheit
Der Bundesrat hat angekündigt, dass er im Frühling 2025 die Botschaft zur Revision des Gesetzes über das EPD vorlegen und darin eine Zentralisierung der technischen EPD-Infrastruktur in die umfassende Revision aufnehmen wird. Neu soll eine einheitliche Plattform durch den Bund zur Verfügung gestellt werden.
Die Post begrüsst diesen Richtungsentscheid des Bundesrates. Als den eigenen Angaben zufolge grösste EPD-Plattformbetreiberin will sie unabhängig davon schon heute die technische Lösung ablösen. Darum hat die Post vor mehreren Monaten beschlossen, ihre EPD-Plattform für die Zukunft neu aufzustellen.