SAP-Anwender öffnen Portemonnaie

Die österreichischen Mitglieder der SAP-Anwendergruppe DSAG wollen wieder mehr investieren. So das Ergebnis einer aktuellen DSAG-Befragung.

S/4HANA On-Premises macht weiter Boden gut gegenüber der Business Suite. Demgegenüber halten sich die Unternehmen mit Investitionen in SAP-Cloud-Betriebsmodelle noch zurück. RISE with SAP legt ebenfalls nur verhalten zu. Dafür nimmt die Digitalisierung in Österreich deutlich Fahrt auf und auch das Thema Künstliche Intelligenz (KI) gewinnt an Bedeutung. SAP bleibt zudem relevant für die österreichischen DSAG-Mitgliedsunternehmen.

Für dieses Jahr geben 43 Prozent (DACH: 43 Prozent) der befragten österreichischen Unternehmen an, ihr IT-Investitionsbudget ausbauen zu wollen. Vor einem Jahr waren es noch 39 Prozent (DACH: 54 Prozent). Gleich bleibt das Budget bei 33 Prozent (DACH: 36 Prozent) und bei 13 Prozent (DACH: 18 Prozent) sinkt es. Im Vergleich zum Vorjahr sinkt die Zahl derer, bei denen das Budget gleichbleibt um neun Prozentpunkte. Identisch ist die Quote bei denjenigen, deren IT-Budget sinkt.

Bei den Investitionen in SAP hält der DSAG-Bericht fest, dass bei 43 Prozent (DACH: 46 Prozent) der befragten österreichischenb Unternehmen das Budget steigt, bei 33 Prozent (DACH: 32 Prozent) unverändert bleibt und bei 20 Prozent (DACH: 19 Prozent) sinkt. Diese Werte weichen nur um wenige Prozentpunkte von denen des Vorjahres ab und bestätigen den Trend der zunehmenden Investitionen in SAP.

„In Österreich ist die Neigung mehr in die IT und in SAP zu investieren höher als im DACH-Raum. Die Wartungsenden relevanter Lösungen wie z. B. des SAP Patientenmanagements IS-H oder der Business Suite rücken unaufhaltsam näher. Die Unternehmen wissen, dass sie investieren müssen, um dem Wettbewerb weiter standhalten zu können“, sagt Walter Schinnerer, DSAG-Fachvorstand Österreich (Bild).

ERP vs. HANA

Gefragt nach den eingesetzten SAP-Enterprise-Resource-Planning (ERP)-Lösungen liegt auch im Jahr 2024 SAP ERP, bzw. die SAP Business Suite mit 67 Prozent (DACH: 68 Prozent) weiter deutlich in Führung vor S/4HANA On-Premises mit 50 Prozent (DACH: 44 Prozent).

Aber die Tendenz hin zu S/4HANA ist deutlich zu erkennen. So verlor die Business Suite im Vergleich zum Vorjahr um 30 Prozentpunkte und S/4HANA On-Premises konnte um 15 Prozentpunkte zulegen. Die Nutzung von S/4HANA Private Cloud und S/4HANA Public Cloud bleibt hingegen auf einem geringen Niveau. So setzen 7 Prozent (DACH: 11 Prozent) auf S/4HANA Private Cloud und niemand (DACH: 6 Prozent) auf S/4HANA Public Cloud. Werte, die im Vergleich zu 2023 nahezu identisch sind.

Erstmals wurden die DSAG-Mitgliedsunternehmen in diesem Jahr danach gefragt, wie sie die S/4HANA-Cloud-Strategie von SAP beurteilen. Die österreichischen DSAG-Mitglieder können der S/4HANA-Cloud-Strategie von SAP nicht viel abgewinnen. 47 Prozent (DACH: 32 Prozent) der Befragten zeigen sich indifferent, 50 Prozent sind negativ eingestellt (DACH: 48 Prozent). Positiv hat sich keines der befragten Unternehmen geäußert. In DACH tun dies im Vergleich immerhin 13 Prozent.

„Die Ankündigung bei der SAP-Bilanzpressekonferenz im Juli 2023, maßgebliche Innovationen zukünftig nur noch Kunden mit einem RISE-with-SAP- oder GROW-with-SAP-Vertrag anzubieten, hat sich extrem negativ auf die Akzeptanz der Cloud-Lösungen unter den österreichischen Umfrageteilnehmenden ausgewirkt. Vor dem Hintergrund ist der fehlende Rückhalt für 2024 verständlich und nachvollziehbar“, so Walter Schinnerer.