Schweiz ordnet IT-Services der Landesverteidigung neu
Die Verwaltungsinformatik der Armee wird künftig durch das Bundesamt für Informatik und Telekommunikation sichergestellt. Damit kann sich die Gruppe Verteidigung auf die einsatzkritischen IKT-Leistungen konzentrieren.
Mit der Entflechtung will der Bundesrat die Sicherheit erhöhen und Synergien nutzen. Inzwischen wurde das VBS beauftragt, die nötigen Arbeiten in Zusammenarbeit mit dem EFD in einem Programm umzusetzen.
Heute erbringen das Bundesamt für Informatik und Telekommunikation (BIT) und die Führungsunterstützungsbasis der Armee (FUB) gleichartige Informatikleistungen. Namentlich stellen beide Endgeräte für Bundesangestellte zur Verfügung und betreiben zahlreiche Fachanwendungen sowie die dafür erforderlichen Plattformen und Netze. Der Unterschied besteht hauptsächlich darin, dass die FUB exklusive Leistungen für die Armee erbringt.
Die im April 2020 durch den Bundesrat festgelegte IKT-Strategie des Bundes 2020-2023 sieht vor, dass die internen IKT-Leistungserbringer entsprechend ihren Kernkompetenzen zueinander komplementäre Leistungsangebote führen. Vor diesem Hintergrund streben das VBS und das EFD an, dass militärisch nicht einsatzkritische IKT-Leistungen – das heisst die Verwaltungsinformatik – künftig durch das BIT betrieben werden und der Betrieb von militärisch einsatzkritischen IKT-Leistungen – wie zum Beispiel die Rechenzentren VBS – durch das neue geschaffene Kommando Cyber in der Gruppe Verteidigung erbracht werden sollen. Dazu ist eine sogenannte Entflechtung vorgesehen.
Sicherheit erhöhen und Synergien nutzen
Mit dieser Entflechtung will der Bundesrat Synergien nutzen. Beispielsweise können Plattformen und Services bei einem Leistungserbringer konzentriert werden, oder bei Lizenzen und Hardware gibt es Skaleneffekte, da sie in grösserer Anzahl beschafft werden. Zudem erhöht der Bundesrat damit die Sicherheit der IKT-Systeme, da die Armee sich in Zukunft auf die einsatzkritischen IKT-Leistungen fokussieren kann.
Zunächst überführt die Gruppe Verteidigung ihre gesamten IKT-Leistungen – mit Ausnahme von einigen sicherheitsrelevanten Systemen – in das BIT. Den für den Betrieb erforderlichen rund 340 Mitarbeitenden der FUB sollen neue Arbeitsverträge angeboten werden. Parallel dazu führt die Gruppe Verteidigung ihre Arbeiten an der Neuen Digitalisierungsplattform (NDP) fort, auf welcher künftig das Kommando Cyber die einsatzkritischen IKT-Leistungen für Armee und zivile Stellen mit erhöhtem Sicherheitsbedarf betreiben wird. Sobald diese Plattform bereit ist, will die Gruppe Verteidigung schrittweise den Betrieb der einsatzkritischen IKT-Leistungen auf diese Plattform überführen. Beim BIT wird die Verwaltungsinformatik verbleiben.
Die Vorteile dieses Vorgehens sieht der Bundesrat darin, dass die Verwaltungsinformatik rasch beim BIT konzentriert und Synergie- und Skaleneffekte realisiert werden können. So zum Beispiel bei Hardware, Netzwerken, technologischen Neuerungen oder Lizenzen, die bereits heute vom BIT betrieben werden.