Smart Home: Expertentipps zur sicheren Nutzung

Price of smart devices more important than cybersecurity

Kriminelle missbrauchen die Haushaltshelfer zur Planung und Durchführung von Einbrüchen. VSÖ warnt vor Vernetzung mit Sicherheitsanlagen.

Egal ob als intelligenter Lautsprecher, Sprachassistent, Sicherheitskamera, Schloss oder Türklingel, Smart Home-Anwendungen erfreuen sich einer immer größeren Beliebtheit. Doch die Lösungen können mehr als nur Komfort bieten, sie können auch eine potenzielle Gefahr für die Sicherheit darstellen.

Mit zunehmender Dringlichkeit warnt davor auch der Verband der Sicherheitsunternehmen Österreichs (VSÖ). Anlässlich des gerade erst zurückliegenden Weihnachtsfestes rät der Verband noch einmal mit Nachdruck davon ab, Sicherheitsanwendungen eigenhändig in Smart Home-Systeme zu integrieren. Besonders die Verknüpfung mit Alarmanlagen könne schwerwiegende Sicherheitsrisiken mit sich bringen.

Ungewünschte Einblicke

Oft seien sich Anwender*innen des Risikos nicht bewusst, so der Verband in einer jüngst erschienen Pressemitteilung. Viele würden nicht daran denken, dass zum Beispiel die Anwendung von Überwachungskameras, die Zeiteinstellungen für Heizungen oder auch die Raum- und Zeitpläne von Staubsaugrobotern Rückschlüsse darüber ermöglichen, wie Häuser und Wohnungen angelegt sind und wann jemand zuhause ist.

Einbrecher könnten diese Technologien nutzen, um den perfekten Einstieg und Zeitpunkt für einen Einbruch herauszufinden. Auch die Orientierung in den fremden Wohnräumen könne so bereits im Vorhinein geplant werden, so der Verband weiter. Elektronische Zugangsschlösser könnten gehackt und manipuliert werden. Wird dann auch noch die Alarmanlage in Eigenregie ins Netz gehängt, könne diese von den Kriminellen bequem vorab deaktiviert werden.

„Einbrecher haben ein leichtes Spiel, wenn die Smart Home-Anwendung mit der Alarmanlage verknüpft wird. Immer wenn ein Gerät vernetzt ist und über eine Funkverbindung wie WLAN mit den Steuergeräten kommuniziert, entsteht eine Angriffsfläche für Hacker“, erklärt VSÖ-Generalsekretär Robert Grabovszki.

Sicherheitsmaßnahmen

Der VSÖ empfiehlt, die eigene Smart Home-Anwendung nicht mit dem Sicherheitssystem zu verbinden und Alarmanlagen und andere Sicherheitsanwendungen von Fachleuten planen und montieren zu lassen. Auch wenn die Versuchung groß ist, zu Weihnachten eine günstige Alarmanlage zum Selbsteinbau zu verschenken, sollten Anwender*innen vorsichtig bleiben und sich fachgerecht beraten lassen.

Generell sollten zwei getrennte Anwendungen verwendet werden, um die Sicherheit zu erhöhen. Zudem raten Expert*innen dazu, bei der Einrichtung von Smart Home-Sicherheitsanwendungen auf ein kabelgebundenes System zu setzen. Ein solches System ist nicht nur weniger anfällig für Störungen, sondern auch deutlich sicherer.

Verlässliche und ausfallssichere Anlagen bieten Fachbetriebe, die diese auch fachgerecht anbringen können. Teilweise gibt es für den Einbau auch Förderungen, über die sich Konsument*innen in den Fachbetrieben beraten lassen können. Eine Übersicht über qualitätsvolle, VSÖ-anerkannte Fachfirmen und VSÖ-Zertifizierte Produkte findet sich auf der Webseite des Verbands.