Supercomputer für Swiss made AI
Die Swisscom und der Elektronikausrüster NVIDIA vertiefen ihre Partnerschaft. Ziel ist der Bau von Supercomputern für generative KI (GenKI) in der Schweiz.
Die Rechnerentwicklung soll sich auf NVIDIAs Lösungen für beschleunigtes Computing sowie auf die Software-Plattform NVIDIA AI Enterprise stützen, auf der sich auch generative KI-Anwendungen erstellen lassen. Zudem plant Swisscom den Aufbau einer Trusted AI Factory, die das globale Business-Ökosystem von NVIDIA zu Gunsten der Schweizer Kunden nutzt.
Christoph Aeschlimann, CEO von Swisscom, erklärt dazu: «Durch die Zusammenarbeit mit NVIDIA können wir als Brückenbauer zwischen den technologischen Möglichkeiten und den Bedürfnissen der Kunden agieren. In einem ersten Schritt schaffen wir eine leistungsstarke Infrastruktur, auf deren Grundlage wir vertrauenswürdige Dienste entwickeln werden. Wir sind mit zahlreichen Kunden in engem Kontakt, um uns mit ihren jeweiligen Bedürfnissen vertraut zu machen.»
Insgesamt will die Swisscom Gruppe in den kommenden Jahren bis zu 100 Millionen Franken in die Entwicklung der KI-Infrastruktur und KI-Dienste investieren. «Tele-kommunikationsunternehmen wird zunehmend eine führende Rolle bei der Entwicklung, dem Hosting und der Bereitstellung souveräner KI zugeschrieben. Für den technologischen Fortschritt eines Landes ist eine vertrauenswürdige, leistungsstarke Infrastruktur von entscheidender Bedeutung», so Keith Strier, Vice President des Bereichs Worldwide AI Initiatives bei NVIDIA. «Durch Nutzung der Full-Stack-Plattform für beschleunigtes Computing von NVIDIA zur Rationalisierung der Entwicklung und Bereitstellung professioneller, leistungsstarker KI-Anwendungen ist Swisscom in der Lage, Schweizer Unternehmen realitätsnahe KI-Lösungen zu bieten.»
Vertrauenswürdigkeit
Geht es um die Nutzung allgemein verfügbarer generativer KI-Dienste, so sind die zur Datenverarbeitung angewandten Methoden häufig intransparent und für Unternehmen nur schwer nachvollziehbar. So die Sicht der beiden Kooperationspartner. Christoph Aeschlimann von Swisscom meint dazu: «Die generative KI ist in aller Munde, doch es besteht eine gewaltige Kluft zwischen Erwartungen und Wirklichkeit. Ein Kunde muss mit Sicherheit wissen, was mit seinen Daten geschieht, wo dies geschieht und wie es geschieht. Die Schweiz mit ihren vielen multinationalen Organisationen und Unternehmen braucht vertrauenswürdige und einzigartige souveräne Bausteine für die KI. Genau hier treten wir auf den Plan. Wir entwickeln diese Lösungen auf zuverlässige und sichere Art und Weise mit einer unverwechselbaren Schweizer Note und Hand in Hand mit NVIDIA.»
Im Rahmen der Zusammenarbeit will Swisscom die Kompetenz von NVIDIA nutzen, die über spezifische Erfahrung in der Implementierung künstlicher Intelligenz in verschiedenen Branchen verfügen. Durch die Kooperation agiert Swisscom nun auch als strategischer Wiederverkäufer der NVIDIA-Technologien einschliesslich der NVIDIA DGX-Plattform und der NVIDIA GPUs.
Swisscom setzt KI-Technologien intern bereits seit mehreren Jahren im Kundenservice, Netzbetrieb und in diversen anderen Bereichen ein. Schon früh habe man die Optimierung interner Abläufe auf dem Programm, zum Beispiel durch Ticketklassifizierung und automatische Triage. Zudem hat das Unternehmen ein eigenes schweizerdeutsches Sprachmodell entwickelt, um beispielsweise auf der TV-Plattform mit Sprachsuche einen besseren Kundenservice zu bieten.