Swisscom lanciert KI-Plattform für Unternehmen
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Die „Swiss AI Platform“ versteht sich als leistungsstarke Infrastruktur für vertrauenswürdige Anwendungen.
Datenhaltung und -verarbeitung sollen in den Schweizer Rechenzentren der Swisscom erfolgen. Das neue Angebot sei modular aufgebaut und ermögliche Unternehmen einen flexiblen Zugang zu einem NVIDIA SuperPOD-System sowie zu Services in den Bereichen Plattform und Applikation. In Zusammenarbeit mit Kunden würden bereits erste Anwendungsfälle auf der Plattform getestet, so Swisscom in einer aktuellen Medienmitteilung.
Darin betont der Konzern, dass KI-Anwendungen mehr erfordern als hoch performante Rechenleistung. Ihr volles Potential entfalte KI erst dann, wenn sie mit Unternehmensdaten angereichert werde. Dies erfordere eine unabhängige KI-Infrastruktur, welche die volle Datenhoheit über die ganze Verarbeitungskette sowie Datenhaltung und -verarbeitung in der Schweiz garantiert. Swisscom registriert insbesondere aus dem Finanz- und öffentlichen Sektor eine hohe Nachfrage nach einer sicheren Umgebung für AI-Projekte.
AI made in Switzerland
Die von Swisscom entwickelte Plattform soll sicherstellen, dass Daten in der Schweiz gespeichert und verarbeitet werden. Unternehmen könnten somit über die ganze Verarbeitungskette die volle Kontrolle über ihre Daten behalten und dabei alle KI-Services aus einer Hand erhalten: Von der Beratung, über die Entwicklung von KI-Anwendungen bis hin zu Implementierung und sicherem Betrieb.
Laut Swisscom komplettiert die NVIDIA-Infrastruktur die bestehenden Angebote des Konzerns: Kunden hätten die Wahl zwischen der Swiss AI Platform, der Infrastruktur von Public-Cloud-Anbietern oder der Nutzung von KI-Lösungen in Standardsoftware-Applikationen.
Zum Angebot der neuen Plattform gehört auch die Entwicklungsumgebung „AI Work Hub“. Diese richtet sich an Data Scientists und Machine-Learning-Spezialisten, die Modelle erstellen und trainieren sowie umfangreiche Datenanalysen durchführen
Ab Frühjahr 2025 soll das sogenannte „GenAI Studio“ zur Verfügung stehen. Es gibt Unternehmen über API-Schnittstellen Zugang zu generativen KI-Diensten, um Lösungen auf firmenspezifische Inhalte und Anforderungen auszurichten. Als Zwischenschritt sollen die Anwender auf verschiedene von Swisscom betriebene Large Language Modelle (LLM) zugreifen können, beispielsweise für die Umsetzung eines Chatbots.
Erste Anwendungsfälle
Gemeinsam mit der Thurgauer Kantonalbank (TKB) testet die Swisscom derzeit einen Chatbot für die Abfrage interner Weisungen durch Bank-Mitarbeitende. Ebenfalls mit der TKB in Erarbeitung ist die automatisierte Beantwortung von Online-Anfragen von Kunden.
In Zusammenarbeit mit Notruforganisationen prüft Swisscom die automatisierte Transkription von Notfall-Anrufen. Laut Anbieter interagiert die Lösung mit dem jeweiligen Einsatzleitsystem. Sie transkribiert Audio-Aufnahmen von empfangenen Notrufen für die gesetzlich erforderliche Dokumentation automatisch in Text und reichert sie mit weiteren Informationen an, so die Swisscom weiter.