Umfrage: Video kills the Telephone Star

Internetbasierte Kommunikationsdienste liefern sich einen immer härteren Wettbewerb mit der klassischen Telefonie. Das bestätigt eine repräsentative Umfrage der österreichischen Regulierungsbehörde RTR.

„Die Daten zeigen, dass fast zwei Drittel aller telefonierten Minuten mittlerweile über das Internet abgewickelt werden, etwa die Hälfte davon als Telefonat mit Video oder Videokonferenz“, resümiert Dr. Klaus M. Steinmaurer, Geschäftsführer der Rundfunk und Telekom Regulierungs-GmbH, RTR. „Neun von zehn Nachrichten werden inzwischen über Instant Messenger oder E-Mails verschickt. Das führt uns vor Augen: Internetbasierte Messenger haben die SMS weitgehend abgelöst – erstaunlicherweise bei allen Altersgruppen.“

Laut RTR dominieren die Dienste von Meta (WhatsApp, Facebook, Facebook Messenger, Instagram). Dies gelte sowohl für den Bereich der Instant Messenger-Dienste, als auch für die webgestützte Telefonie und Videotelefonie.

RTR-Chef denkt über neues Vorgehen nach

Mit dem Telekommunikationsgesetz 2021 wurden internetbasierte Kommunikationsdienste in einigen regulatorischen Bereichen den klassischen Kommunikationsdiensten gleichgestellt. „Der Wettbewerb findet nicht mehr nur zwischen Netzbetreibern statt, sondern auch zwischen Diensteanbietern. Die einen haben die Netze, die anderen die ‚bequemen‘ Apps. Netzwerkeffekte haben höhere Bedeutung als Netzwerkinfrastruktur. Es liegt daher auf der Hand, dass unter diesen Gesichtspunkten neu zu überlegen ist, wer hier wie zu regulieren ist“, hält Steinmaurer abschließend fest.

Die Studie „Nutzung von Kommunikationsdiensten im Internet“ ist inklusive Fragebogen und Rohdaten unter diesem Link abrufbar. Die Daten sind als Open-Data frei zugänglich und nutzbar.