Wie gut es ist, auf Rang 6 zu landen
Österreich klettert im Innovationsranking der EU um zwei Plätze nach oben. Politik und Wirtschaft werten dies als starkes Zeichen. Doch es gibt auch mahnende Stimmen.
Das Land hat im diesjährigen „European Innovation Scoreboard“ (EIS) den sechsten Platz erreicht. Im Vorjahres-Ranking lag man zwei Plätze dahinter. Zudem führt Österreich nun die Gruppe der sogenannten „Strong Innovators“ an.
„Besonders erfreulich ist, dass Österreich in zehn von zwölf Indikatoren über dem EU-Durchschnitt liegt. Hier sind vor allem die Indikatoren ‚Attractive research system‘ ‚Finance and support‘ und ‚Innovators‘ herausragend“, betonen Henrietta Egerth und Klaus Pseiner, die gemeinsam die die Geschäftsführung der Forschungsförderungsgesellschaft FFG bilden. FFG sieht das Ergebnis als Bestätigung für ihre Förderungsmaßnahmen und Investitionen in die heimische Forschungslandschaft.
Rolle der Industrie
„Österreich hat es erfreulicherweise geschafft, seine gute Positionierung im Europäischen Innovationsranking zu stärken und muss nun die Chance ergreifen, weiter in die europäische Spitzengruppe vorzustoßen“, fasste Christoph Neumayer, Generalsekretär der Industriellenvereinigung (IV), die positiven Ergebnisse des Scoreboards zusammen.
In der Detailauswertung zeige sich erneut der bedeutende Beitrag der Industrie am positiven Gesamtergebnis, so Neumayer weiter, der dabei insbesondere auf die Spitzenposition Österreichs bei den privaten F&E-Ausgaben oder den Anmeldungen von Schutzrechten für geistiges Eigentum verweist.
„Dennoch haben wir es bislang nicht geschafft, zu den Top-Technologieperformern vorzustoßen, diese sind jetzt aber in Reichweite. Wir müssen diese Chance unbedingt nutzen und Österreich in die Pole Position bringen“, gibt Neumayer zu bedenken. Dass dies kein einfacher Weg sein wird, zeigt ein Blick auf die Verbesserungsdynamik: „Der Sprung in die Spitzengruppe wird kein Selbstläufer. Wir werden an vielen Schrauben gleichzeitig drehen müssen, um die langjährige Zielsetzung „Innovation Leader“, die auch in der FTI-Strategie der Bundesregierung verankert ist, auch tatsächlich zu erreichen“, betont der IV-Generalsekretär.
Österreich belegt aktuell mit einem Wert von 119,9% über dem EU-Durchschnitt den sechsten Platz. Wer die Markte von 125 % überspringt, zählt zur Gruppe der „Innovation Leaders“.
Im Fokus der Industrie stünde dabei der Ausbau von Technologiekompetenz in Schlüsseltechnologien. Der IV zählt dazu vor allem die Bereiche Mikroelektronik, Künstliche Intelligenz, Quantentechnologie, Robotik, Nanotechnologie und Materialien über Energietechnologien und Life Sciences.