Wollen Bankkunden eine KI als Beraterin?

Die große Mehrheit der Österreicher verneint dies. Auch unter jungen Menschen überwiegt die Skepsis gegenüber KI-Empfehlungen.

Sie kann schneller das persönliche Ausgabe- und Sparverhalten analysieren, wichtige Finanz-Entscheidungen mit kühlem Kopf treffen, Anlagestrategien maßgerecht zuschneiden – Künstliche Intelligenz (KI) scheint perfekt geeignet zu sein für die Finanzberatung. Dennoch lehnt aktuell mehr als die Hälfte der Bevölkerung KI als Beratungstool ab. Insbesondere Ältere haben Bedenken.

Mehr als zwei Drittel der über 50-Jährigen bevorzugen das Beratungsgespräch mit einem Menschen. Jeder fünfte Österreicher sieht KI als mögliche Ergänzung zum Menschen. Lediglich acht Prozent würden sich lieber von der neuen Technologie beraten lassen und zwei Prozent vertrauen in Geldfragen bereits der KI. Dies sind die Ergebnisse einer Studie, für die das Marktforschungsunternehmen YouGov 1.521 Bürgerinnen und Bürger im Alter von 18- bis 79-Jahren im Juli 2023 digital befragt hat.

Zurückhaltung

Die Studie zeigt auch: Je jünger die Befragten sind, desto größer das Vertrauen in die KI als Beratungstool. 15 Prozent der unter 30-Jährigen würden sich von KI lieber beraten lassen als vom menschlichen Finanzexperten. Immerhin jeder Zwanzigste vertraut bei Finanzfragen bereits jetzt auf KI. Bei den über 50-Jährigen überwiegen die Bedenken: Nur ein Prozent konsultiert zu Geldfragen aktuell bereits KI.

Die Österreicher stellen auch Bedingungen, um der KI als Beraterin künftig eine Chance zu geben. Ihnen ist wichtig, dass sie für den KI-Rat nicht zusätzlich zahlen müssen (34 Prozent), dass die KI-Empfehlungen nicht manipuliert werden (33 Prozent) und der Datenschutz sichergestellt ist (28 Prozent). Außerdem sollte die KI-Nutzung transparent sein (26 Prozent). Jeder Dritte möchte, dass die Ergebnisse der KI noch einmal durch einen Menschen überprüft werden und jederzeit eine Fachkraft hinzugezogen werden kann.

„Die Studie zeigt, dass das Vertrauen der Bevölkerung in KI-gestützte Beratung an Bedingungen in Bezug auf Sicherheit, Transparenz und Datenschutz geknüpft ist. Sie unterstreicht die Bedeutung eines ausgewogenen Ansatzes, bei dem KI menschliche Beratung ergänzt, anstatt sie vollständig zu ersetzen”, sagt Frank Mühlbauer, Vorstandsvorsitzender der TeamBank AG.

Über die Studie

Die Studie “Liquiditätsbarometer Österreich” untersucht Liquidität, Finanz- und Ausgabeverhalten der Bevölkerung in Österreich. Das Marktforschungsinstitut YouGov hat im Auftrag der TeamBank AG 1.521 Bürgerinnen und Bürger im Alter zwischen 18 und 79 Jahren im Juli 2023 befragt. Die Ergebnisse sollen repräsentativ in Bezug auf das Bundesland, Alter und Geschlecht sein. Die Bevölkerungsbefragung fand über ein Online-Panel statt.