Wunsch nach digitaler Auszeit wird grösser
Die Hälfte der Befragten spricht sich für «digital Detox» aus und möchte aktiv dafür sorgen, weniger Zeit mit Online-Geräten zu verbringen.
Eine Studie des Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsunternehmens EY zeigt: 40 Prozent der in zehn Ländern befragten Konsumentinnen und Konsumenten sind besorgt über die viele Zeit, die ihre Haushaltsmitglieder online verbringen. Ganze 37 Prozent geben an, dass sie mehr Zeit damit verbringen, sich Kurzvideos auf Sozialen Netzwerken anzusehen, als sich ihren Freunden oder ihrem direkten Umfeld zu widmen.
43 Prozent aller befragten Haushalte sind daher auch daran interessiert, einen «digital Detox» zu machen. In der Schweiz ist es sogar die Hälfte (49 Prozent), die sich aktiv darum bemühen möchte, weniger Zeit mit Smartphones, Computern und anderen Geräten mit Online-Anbindung zu verbringen.
Für die Studie wurden 20’000 Konsumentinnen und Konsumenten in zehn Ländern zu ihren Einstellungen gegenüber Technologie, Medien und Telekommunikation im Haushalt befragt: Zu den Ländern gehören die Schweiz, Kanada, Frankreich, Deutschland, Italien, Südkorea, Spanien, Schweden, Grossbritannien und die USA.
Schädliche Inhalte
Auch wenn es um die Online-Inhalte selbst geht, ist in den befragten Ländern eine kritische Haltung festzustellen: Die Konsumenten äussern sich sehr besorgt darüber, dass Kinder mit schädlichen Inhalten konfrontiert werden könnten (60 Prozent) und dass sie die Authentizität von Online-Inhalten oft anzweifeln (58 Prozent). Dies zeigt sich auch bei den Befragten in der Schweiz: 54 Prozent sind sehr besorgt über problematische Inhalte für Kinder und 59 Prozent stellen die Glaubwürdigkeit von Inhalten oft infrage.
Ausserdem zeigt sich, dass in allen zehn Ländern mehr als die Hälfte (56 Prozent) der Befragten besorgt darüber ist, dass Künstliche Intelligenz die digitalen Inhalte weniger vertrauenswürdig und verlässlich machen wird. Besonders besorgt sind die über 55-Jährigen (59 Prozent), aber auch jüngere Generationen sind kritisch (18- bis 24-Jährige: 54 Prozent; 25- bis 43-Jährige: 55 Prozent). In der Schweiz sind es insgesamt 57 Prozent aller Befragten, welche diese Meinung teilen.
Datenkontrolle
In Bezug auf die Sicherheit und die Kontrolle über die eigenen Daten sagen 29 Prozent aller Befragten in den Ländern, dass die bereit sind, ihre persönlichen Daten zu teilen, um von massgeschneiderten Online-Dienstleistungen profitieren zu können. Zugleich sind insgesamt 47 Prozent der Meinung, es sei unmöglich, persönliche Daten sicher zu verwalten, wenn das Internet benutzt wird und nur 42 Prozent meinen, die Kontrolle über die eigenen Online-Daten zu haben.
Die Konsumenten in der Schweiz äussern sich zu diesen beiden Aussagen sehr ähnlich wie der Durchschnitt in den zehn befragten Ländern (41 Prozent und 42 Prozent). Bei der Frage, bei welchen Anbietern die eigenen Daten am sichersten sind, meinen 40 Prozent der Schweizer, dass dies beim Mobiltelefon-Anbieter der Fall ist. 20 Prozent sagen, dass die Daten beim Internet-Anbieter am sichersten sind. Nur gerade 6 Prozent sind der Meinung, dass persönliche Daten auf Social Media sicher sind.
Faktoren für Kaufentscheidungen
Über alle zehn befragten Länder hinweg stehen Leistungsanforderungen an erster Stelle, wenn es um Kaufentscheidungen der Konsumenten für Breitband-Internet geht (46 Prozent), gefolgt von transparenten Preismodellen (39 Prozent) und der garantierten Wifi-Abdeckung in den eigenen vier Wänden (38 Prozent). Auf den Rängen vier und fünf sind die Qualität des heimischen Routers (33 Prozent) sowie die Qualität des technischen Supports (29 Prozent).
Für die befragten Konsumentinnen und Konsumenten in der Schweiz sind zwar die gleichen Aspekte unter den Top 5 zu finden, die Reihenfolge unterscheidet sich jedoch leicht: Am wichtigsten ist für Schweizer Konsumenten ein nachvollziehbares Preismodell (41 Prozent), gefolgt von der Wifi-Abdeckung im eigenen Heim (38 Prozent) und der Leistung des Breitband-Internets (37 Prozent). Auf den Rängen vier und fünf folgen die Qualität des Routers (35 Prozent) und des technischen Supports (30 Prozent).